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28.06.2019 Nikolas Kessler

Deutsche Bank überrascht selbst die Experten – Aktie springt an

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Deutsche Bank

Gute Nachrichten waren für die Aktionäre der Deutsche Bank in der jüngeren Vergangenheit Mangelware. Das spiegelt sich auch im Aktienkurs, der erst Anfang Juni auf einen neuen Tiefststand gefallen war. Dass das Institut den diesjährigen Stresstest der US-Notenbank Fed bestanden hat, überrascht Anleger und Analysten gleichermaßen – und sorgt am Freitagvormittag für ein kräftiges Kursplus.

Am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss hatte die Fed die Ergebnisse des zweiten Teils ihres diesjährigen Bankenstresstests veröffentlicht – und dabei allen 18 Teilnehmern grünes Licht gegeben, auch der US-Tochter der Deutschen Bank, DB USA (DER AKTIONÄR berichtete). Das kommt überraschend, schließlich ist das Institut schon dreimal durchgefallen, zuletzt im vergangenen Jahr.

Goldman Sachs: „Positives Signal“

Dass die Deutsche Bank diesmal durchgekommen sei, hätten die Investoren nicht auf der Rechnung gehabt, so Analyst Jernej Omahen von Goldman Sachs in einer aktuellen Branchenstudie. Seiner Einschätzung nach hätten die Ergebnisse zwar keine bedeutenden Auswirkungen auf das operative Geschäft der Institute. Gerade für die Deutsche Bank sei das Bestehen aber ein positives Signal, so der Experte. Sein Rating für die Deutsche-Bank-Aktie lautet derzeit „neutral“ mit einem fairen Wert von 8,50 Euro.

Kepler Cheuvreux stuft hoch

Auch das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat bereits auf das überraschend gute Abschneiden der Deutschen Bank im US-Stresstest reagiert und die bisherige Verkaufsempfehlung für die Aktie gestrichen. Das neue Rating lautet „Hold“, das unveränderte Kursziel von 6,50 Euro liegt dabei jedoch unter dem aktuellen Kursniveau.

Startschuss für eine Gegenbewegung?

Unterstützt von den positiven News aus den USA legt die Deutsche-Bank-Aktie am Freitagvormittag bis zu vier Prozent zu. Damit kann sich der Kurs weiter von jüngsten Allzeittief absetzen und mit dem Sprung über die 50-Tage-Linie bei 6,70 Euro sogar wieder ein erstes technisches Kaufsignal erzeugen.

Trader können dieses zum Einstieg nutzen und mit einer ersten kleinen Position auf eine Fortsetzung der überfälligen Gegenbewegung spekulieren. Längerfristig orientiere Anleger sollten angesichts der großen operativen Herausforderungen dagegen weiter an der Seitenlinie bleiben und eine Bestätigung des jungen Aufwärtstrends abwarten.

Mit Material von dpa-AFX.

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