Am kommenden Mittwoch, 20. Mai, findet die Hauptversammlung der Deutschen Bank statt. CEO Christian Sewing wird sich dann auch dazu äußern, wie das Finanzinstitut durch die Corona-Pandemie kommen will. Doch schon jetzt kommt Kritik von einem Großaktionär.
„Niemand weiß, was genau die Zweit- und Drittrundeneffekte dieser Pandemie sein werden”, sagte Vorstandschef Christian Sewing laut einer am Dienstag vorab veröffentlichten Rede, die er bei der virtuellen Hauptversammlung am kommenden Mittwoch halten wird, so die Nachrichtenagentur Reurers. „In dieser Phase des Umbruchs müssen wir unsere Bank noch wetterfester machen”, sagte er. „Wir können zwar nicht die Stärke des Sturms bestimmen, wohl aber die Stabilität unseres Schiffs.”
Das Fondshaus Union Investment gehört zu den Top-Großaktionären der Deutschen Bank. Alexandra Annecke ist als Fondsmanager bei Union Investment für europäische Banken zuständig und glaubt laut einem Interview mit dem Handelsblatt nicht mehr an die Ziele der Deutschen Bank. Vor allem die Dividende sieht sie in Gefahr. Allenfalls minimale Ausschüttungen hält sie für denkbar. Ein Ende der Durststrecke sei nicht in Sicht.
Dennoch wolle die Union Investment den Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Bank auf der Hauptversammlung entlasten. „Wir haben alle Argumente sorgfältig abgewogen“, so Annecke. Man gehe davon aus, dass Aufsichtsratschef Paul Achleitner zur Hauptversammlung 2022 ausscheide.
Die Deutsche Bank hält an ihren mittelfristigen Zielen bis 2022 für den Konzernumbau fest. Vielleicht gibt es hierzu auch am kommenden Mittwoch News an der Hauptversammlung. Zumindest könnte das Investmentbanking von weiter volatilen Märkten profitieren. Ob die Risikovorsorge für Kredite ausreicht, muss sich zeigen. Insgesamt geht ein Investment-Szenario nur auf, wenn sich die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte wieder erholt.