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Deutsche Bank: Nicht auch noch das...

Deutsche Bank: Nicht auch noch das...
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Fabian Strebin 23.04.2020 Fabian Strebin

Einer der überschaubaren Erfolge der Deutschen Bank in den letzten Jahr war die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten. Doch nach wie vor gab es Probleme mit der Compliance und Regulierungsfragen. Auch in Zeiten der Coronakrise ist das kein unwichtiges Thema. Doch nun geht womöglich der Chefjustiziar.

Das Manager Magazin will aus Finanzkreisen erfahren haben, dass Chefjustiziar Florian Drinhausen kurz vor dem Absprung steht. Drinhausen kam 2014 zur Deutschen Bank und wurde vor knapp zwei Jahren zum Leiter der Rechtsabteilung befördert. Nach Informationen des Magazins gibt es Unstimmigkeiten zwischen Drinhausen und Rechtsvorstand Stefan Simon. Drinhausens Herangehensweise an die Aufarbeitung alter Rechtsfälle gilt als eher hartleibig und wenig entgegenkommend. Simon bevorzuge eine andere Strategie, heißt es.

Drinhausen soll beispielsweise Ende 2018, als Staatsanwälte bei der Deutschen Bank wegen des Verdachts auf Geldwäsche anrückten, die Ermittler recht lautstark angegangen haben. Solche Gefühlsausbrüche seien nicht hilfreich, verlautete schon damals aus dem Vorstand der Bank. Auf Drinhausens Rat hin soll der damalige Rechtsvorstand Karl von Rohr auch bei der Hauptversammlung 2019 die Razzia der Staatsanwälte erneut kritisiert haben. Auch das sei keine konstruktive Art und Weise im Umgang mit den Ermittlern, die man eigentlich inzwischen vermeiden wolle, sagte eine mit dem Thema vertraute Person.

Zudem hatte Drinhausen sich wohl auch Hoffnungen gemacht, dass Rechtsressort im Vorstand zu führen. Bei der Umbildung des Führungsgremiums im letzten Jahr wurde aber Stefan Simon aus dem Aufsichtsrat als neuer Vorstand für den Bereich Recht auserkoren. Im Sommer rückt er in den Vorstand und bekleidet offiziell sein Amt.

Die Deutsche Bank wird von Corona mitten in der größten Restrukturierung der letzten Jahrzehnte getroffen. Wahrscheinlich muss CEO Sewing bei der Präsentation der Q1-Zahlen am kommenden Mittwoch, 29. April, die Prognose für 2020 kassieren. Personalprobleme auf Führungsebene kann die Bank jetzt gar nicht brauchen. Geschlossenes Auftreten ist Angesagt.

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