Die US Konkurrenten haben vorgelegt, am 29. April ist es auch bei der Deutschen Bank soweit: Die Zahlen zum ersten Quartal werden veröffentlicht. Normalerweise sind es die drei stärksten Monate im Jahr, aber seit einigen Wochen beherrscht Corona das Geschehen. Analysten erwarten einen Verlust. Und die Aussichten für das Gesamtjahr sind ebenfalls negativ.
2019 verdiente die Deutsche Bank im ersten Quartal noch 97 Millionen Euro netto. Nun erwarten Analysten im Schnitt vor Steuern 35 Millionen Euro Verlust, beim Nettoergebnis werden gar 437 Millionen Euro Miese prognostiziert. Die Zahlen der US-Konkurrenten zeigen, dass es in fast allen Geschäftsbereichen kracht. Vor allem hohe Rückstellungen für Kreditausfälle im Retailbanking drückten in den USA auf den Gewinn.
Ein Spitzenbanker sagt gegenüber dem Handelsblatt: „Vorsorge in dieser Größenordnung können sich die deutschen Großbanken wegen der schwachen Profitabilität gar nicht leisten“. Möglicherweise kommt der Deutschen Bank aber ihre Investmentbanking-Sparte zu Hilfe. Aus dem Handel mit Aktien sind die Frankfurter zwar größtenteils ausgestiegen, bei Anleihen, Derivaten und Devisen ist man dagegen traditionell stark.
Ausgerechnet die Investmentbank könnte das Ergebnis der Deutschen Bank stabilisieren. Glaubt man den Analystenprognosen bringt das insgesamt aber auch wenig. Für das Gesamtjahr erwarten sie einen Nettoverlust von über zwei Milliarden Euro. DER AKTIONÄR rät von einem Einstieg ab.