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Deutsche Bank: Nach der Tradingrallye könnte 2021 M&A-Boom kommen

Deutsche Bank: Nach der Tradingrallye könnte 2021 M&A-Boom kommen
Foto: istock
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Fabian Strebin 18.12.2020 Fabian Strebin

Regelmäßigen Lesern des AKTIONÄR ist bekannt, dass das Investmentbanking der Deutschen Bank in 2020 ein Comeback erlebt hat. Umstrukturierungen haben das Geschäft profitabler gemacht, ein Handelsboom trieb die Eträge hoch. Das Management erwartet auch im kommenden Jahr ordentlich Rückenwind. Doch wie realistisch ist das?

In den ersten neun Monaten hat die Investmentbank den Umsatz um rund 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hochgeschraubt. Damit hatte Anfang des Jahres wohl niemand gerechnet. Am Kapitalmarkttag Anfang des Monats wurde vom Management verkündet, dass man damit rechnet, dass die Hälfte des Anstiegs nachhaltig sei. Für 2022 - das Jahr in dem die Sanierung der Bank abgeschlossen werden soll - werden Erträge der Investmentbank von 8,50 Milliarden Euro erwartet. Viele Analysten halten das für zu optimistisch.

Position bei M&A deutlich verbessert

Was die Position in Deutschland angeht, fällt das Jahr 2020 gemischt aus. Nach Daten von Refinitiv hat die Deutsche Bank bei den Gebühreneinnahmen mit 426 Millionen Dollar hierzulande in 2020 den ersten Platz an Goldman Sachs abgeben müssen, so das Handelsblatt. Bei Aktienemissionen taucht die Bank erst gar nicht unter den Top 10 auf, denn der globale Aktienhandel ist kein Geschäftsfeld des Geldhauses mehr. Den ersten Platz beim Anleihehandel musste man dieses Jahr zudem an die UniCredit abgeben. Bei Fusionen und Übernahmen feiert die Deutsche Bank hingegen ein Comeback: Vom neunten Platz 2019 hat man sich auf den vierten gleich nach Goldman Sachs, JPMorgan und Rothschild geschoben.

Corona sollte für Schub bei Übernahmen und Fusionen sorgen

Auch wenn das Handelsgeschäft im kommenden Jahr schwächeln sollte, könnte ausgerechnet bei M&A das Geschäftsvolumen weiter anziehen. Denn durch die Niedrigzinsen sind die Taschen der Private-Equity-Investoren gut gefüllt. Bei Übernahmen benötigen sie die professionelle Hilfe von Investmentbanken. Außerdem wird mit mehr Konzernabspaltungen als Folge von Sanierungen gerechnet. An sich sollten gerade Sanierungsdeals und Notverkäufe im Sommer stark zunehmen, wenn viele staatliche Hilfsprogramme auslaufen.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Gestern schloss der Kurs der Deutsche-Bank-Aktie wieder über neun Euro. Nachdem zweistellige Niveaus dieses Jahr wohl nicht mehr realistisch sind, wäre es wichtig, dass wenigstens die Marke von neun Euro gehalten werden kann. Impulse in die eine oder andere Richtung sind durch Neuigkeiten bei den Brexit-Verhandlungen und Details zum Konjunkturpaket von Präsident Biden zu erwarten.

Ein Einstieg bietet sich aktuell nicht an, die Chancen für das kommende Jahr stehen aber gerade im Investmentbanking nicht schlecht. Denn das M&A-Geschäft könnte weiter Fahrt aufnehmen und einen wachsenden Teil der Investmentbanking-Erträge ausmachen. Ein Abklingen der Rallye im Handelsgeschäft könnte so zumindest teilweise kompensiert werden.

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