Heute gegen Mittag warten die ersten US-Banken mit ihren Zahlen zum abgelaufenen Quartal auf. Doch seit der Pleite der Silicon Valley Bank am 10. März hat sich der Ausblick für die Branche eingetrübt. Gerade im Investmentbanking dürften die Ergebnisse indes auch auf die Entwicklung bei der Deutsche Bank Hinweise geben.
Die größte US-Wall-Street-Bank JPMorgan dürfte von Einlagenzuflüssen in den letzten Wochen profitiert haben. Denn nicht nur bei der Silicon Valley Bank (SVB) flossen Milliarden an Sparguthaben aus Angst vor einer Pleite ab. Rund 312 Milliarden Dollar an Einlagen verlor das US-Banksystem zwischen dem 1. und dem 29. März, wie Daten der Notenbank zeigen. Die 25 größten US-Banken gewannen allerdings Einlagen hinzu, während die kleineren stark verloren.
Nun rechnen einige Experten mit einer Verschärfung der Finanzierungsbedingungen, da viele Geldhäuser zurückhaltender bei der Vergabe neuer Kredite agieren dürften. Das schwächt die Gewinne, die die Banken mit der Ausreichung neuer Darlehen erwirtschaften. Nach dem Kollaps von SVB und Signature senkten beispielsweise die Analysten von Morgan Stanley ihre Schätzungen für die Nettozinserträge der gecoverten großen Banken um 0,5 Prozent für 2023. Für alle Finanzinstitute gingen die Schätzungen allerdings um 7,1 Prozent zurück.
Im Investmentbanking könnten die Geschäfte allerdings aufgrund der seit Wochen gestiegenen Unsicherheit besser als gedacht gelaufen sein. Gemeint ist vor allem der Handel mit Derivaten und Anleihen, hier ist die Deutsche Bank ebenfalls stark engagiert und könnte profitiert haben.
Die Deutsche Bank veröffentlicht erst am 27. April ihre Zahlen zum ersten Quartal. Heute gibt es mit den Ergebnissen mehrerer Konkurrenten aber einen Vorgeschmack auf die mögliche Entwicklung. Aufgrund der geringen Bewertung – KGV von 5 für 2023 – und der erfolgreich abgeschlossenen Sanierung sieht DER AKTIONÄR bei der Aktie Potenzial. Mutige bauen eine erste Position auf und beachten den Stopp bei 7,00 Euro.