Die Capital Group ist ein amerikanischer Großinvestor, der mehr als zwei Billionen Dollar Vermögen verwaltet. Im Februar war man mit etwas mehr als drei Prozent überraschend bei der Deutschen Bank eingestiegen und stützte den Sanierungskurs von CEO Christian Sewing. Gestern kam die Meldung, die Amerikaner hätten auf über sieben Prozent aufgestockt. Doch wie sich nun zeigt, ist das nur die halbe Wahrheit.
Nach verschiedenen Medienberichten zu der Aufstockung des Großaktionärs meldete sich auch die Deutsche Bank selbst erfreut über das Vertrauensvotum der Capital Group. Allerdings ist die Capital Group nicht deutlich über die Schwelle von unter vier Prozent der Anteile gekommen, die sie bereits im Frühjahr hielt. Denn zugekauft hat nicht die Capital Group selbst, sondern ein von ihr gemanagter Fond. Mit 3,61 Prozent hält der Euro Pacific Growth Fund mehr als drei Prozent und hat die meldepflichte Schwelle überschritten.
Capital Group hat Fünf-Prozent-Schwelle nicht überschritten
Sowohl die Deutsche Bank als auch verschiedene Agenturen addierten nun den Anteil der Capital Group selbst und den des Fonds und kamen so auf einen Wert für die gesamte Gruppe von mehr als sieben Prozent. Mittlerweile hat das Finanzinstitut aber auf seiner Webseite klargestellt: „Auf der Grundlage weiterer Informationen, die wir von unserem Aktionär – The Capital Group – erhalten haben, möchten wir klarstellen: Obwohl die Capital Group ihre Beteiligung an der Deutschen Bank AG erhöht hat, hat die Investition insgesamt die Fünf-Prozent-Schwelle nicht überschritten. Die Beteiligung des Euro Pacific Growth Fund wird der Beteiligung der Capital Group zugerechnet.“
Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank voraus?
Die Capital Group hat somit trotz allem einen Vertrauensbeweis an das Management geschickt, auch wenn der Konzern insgesamt unter der Schwelle von fünf Prozent bleibt. Daher ist aber auch unklar, wie viel der Konzern genau an der Deutschen Bank hält. An der Commerzbank besitzt der Investor mittlerweile mehr als fünf Prozent der Anteile. Das könnte darauf hindeuten, dass sich der Großaktionär für einen neuen Anlauf zu einer möglichen Fusion beider Banken in Stellung bringt.
Heute startet die Aktie mit Verlusten in den Handel, liegt damit aber im Rahmen der Gesamtmarkttendenz. Die nächste größere Unterstützung verläuft auf Höhe der 200-Tage-Linie bei 7,57 Euro.
Wie Anleger nun handeln, erfahren Sie im neuen Aktionär. Hier als ePaper erhältlich.