Deutsche Bank: Ist Achleitner wirklich der Richtige?

Deutsche Bank: Ist Achleitner wirklich der Richtige?
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Fabian Strebin 26.11.2016 Fabian Strebin

Bei der Deutschen Bank dürfte einer zweiten Amtszeit von Paul Achleitner als Aufsichtsratschef nichts mehr im Wege stehen. Der oberste Konzernkontolleur tritt aber ein schweres Erbe an, das teilweise auch auf seine eigenen Fehler zurückzuführen sein dürfte. Während die Mehrheit der Großaktionäre wohl noch hinter ihm steht, haben viele Kleinaktionäre das Vertrauen in ihn verloren.

Kleineres Übel

Zuletzt fiel eine interne Untersuchung der Deutschen Bank zu Gunsten von Achleitner aus: Der Vorwurf, wegen seinen Versäumnissen habe man eine zu hohe Strafe an die britische Aufsicht wegen dem Libor-Skandal zahlen müssen, wurde entkräftet. Das war die Vorbedingung für eine weitere Amtszeit. Zweifel daran, ob er in der derzeitigen Lage der richtige Mann für das Geldhaus ist, haben aber nicht nur Anleger. Einen Freifahrtschein habe Achleitner trotz der Nominierung nicht, zitiert das Handelsblatt einen der Großaktionäre. Viele von ihnen würden ihn als das kleinere Übel ansehen. Denn eine Führungskrise kann sich die Deutsche Bank derzeit nicht leisten.

Viele zu lange habe Achleitner an den ehemaligen Vorstand Anschu Jain und dessen Strategie geglaubt, halten ihm seine Kritiker vor. Seit Beginn der seiner ersten Amtszeit 2012 hat der Kurs der Deutsche-Bank-Aktie zudem fast 50 Prozent verloren

Bewährungsprobe

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Die Aktien der Deutschen Bank profitierten zuletzt vom verbesserten Umfeld für Banken durch die Wahl von Trump in den USA und die Aussicht auf höhere Zinsen. Die Milliardenstrafe über dem großen Teich schwelt im Hintergrund dagegen weiter und muss auch unter dem Immobilienmogul nicht milder ausfallen. Achleitner muss in seiner zweiten Amtszeit erst noch beweisen, dass er den Wandel bei Deutschlands größter Bank auch selbst verkörpert. Die Aktie eignet sich derzeit nur für Trader.

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