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Deutsche Bank: Gerüchteküche brodelt weiter

Deutsche Bank:  Gerüchteküche brodelt weiter
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Fabian Strebin 11.08.2016 Fabian Strebin

Die Aktie der Deutschen Bank hat durch die Erholung der letzten Tage ihren Jahresverlust auf 44 Prozent verringert. Die Spekulationen um die Kapitalausstattung der Deutschen Bank reißen unterdessen nicht ab. Was sollten Anleger jetzt tun?

„Die Deutsche Bank ist eines der Institute, das im Krisenfall einen sehr hohen Kapitalbedarf hätte. Die Frage ist, ob es der Bank dann gelingen würde, an den Finanzmärkten das fehlende Kapital aufzutreiben“, sagte Studienleiter Professor Sascha Steffen vom ZEW gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Das Forschungsinstitut beziffert im Fall einer neuen Finanzkrise wie 2008 den Fehlbetrag bei Deutschlands größter Bank auf 19 Milliarden Euro.

Kommt doch die Verstaatlichung?

Im Gegensatz zur EZB verwendete das ZEW für seine Studie die sogenannte Leverage Ratio, also das Verhältnis von Eigenkapital zu Bilanzsumme, als zentrale Größe. Die Deutsche Bank erreicht hier Ende 2015 einen Wert von 3,5. Die zu Basel III gehörende Kennzahl muss 2018 von allen Banken erfüllt werden und mindestens einen Wert von drei erreichen. Doch nach Aussagen der Bundesbank sind bis 2017 auch Verschärfungen möglich. Für die Deutsche Bank fatal. Sie muss nicht nur die Bilanz schrumpfen, sondern das Eigenkapital auch erhöhen. Bis 2019 muss eine harte Kernkapitalquote von 12,5 Prozent erreicht werden. Zuletzt schafften die Frankfurter nur 10,7 Prozent. Muss im Ernstfall also doch der Staat ran?

Strategie überdenken

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Das meinen zumindest immer mehr Experten. „Es wird immer wahrscheinlicher, dass die Deutsche Bank die Wende zum Guten nicht schafften wird. Das Szenario einer Verstaatlichung wird immer wahrscheinlicher“, sagt Dieter Hein, Experte bei Fairesearch, zur Süddeutschen Zeitung. Die Strategie der Bank hält er für gescheitert. Offiziell hält die Deutsche Bank immer noch am Verkauf der Postbank fest. Dadurch würde automatisch die Abhängigkeit vom Investmentbanking-Geschäft steigen. Zuletzt bröckelten hier die Erträge immer schneller ab. Während Konkurrenten wie die Credit Suisse sich auf das Segment Vermögensverwaltung spezialisieren und dort gutes Geld verdienen, denkt man in Frankfurt auch über den Verkauf dieser Sparte nach.

Lage bleibt angespannt, aber…

DER AKTIONÄR sieht für spekulativ orientierte Anleger eine Trading-Change bis in den Bereich bei 14,50 Euro. Hier verläuft der mittelfristige Abwärtstrend. Langfristig orientierte Anleger verharren dagegen weiterhin an der Seitenlinie. Die fehlende Konzernstrategie und die Debatte um die Kapitalschwäche der Bank bremsen eine nachhaltige Erholung derzeit aus.

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