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26.09.2019 Nikolas Kessler

Deutsche Bank: Endlich mal gute Nachrichten

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Deutsche Bank

Die Deutsche Bank leidet – vor allem unter dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld. Am gestrigen Mittwoch hatte Vorstandschef Christian Sewing deshalb erneut die lockere Geldpolitik der EZB gescholten. Zumindest für die Privatkunden der Großbank gibt es jedoch ausnahmsweise gute Nachrichten.

Trotz der Belastungen durch Niedrig- und Strafzinsen will die Deutsche Bank auf Strafzinsen für normale Sparer verzichten. Das Geldhaus sei hier sehr vorsichtig, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Finanzchef James von Moltke.

In anderen Bereichen, etwa bei Kunden mit höheren Einlagen, in der Vermögensverwaltung oder bei Unternehmenskunden, sollen aber sehr wohl nötige und mögliche Preiserhöhungen ausgelotet werden. „Die Fähigkeit der Bankenbranche, Teile ihrer Kundenbasis vor den Auswirkungen negativer Zinsen zu schützen, ist einfach verschwunden“, so der Finanzvorstand.

Erst am Vortag hat Vorstandschef Sewing bei einer Konferenz in London erneut die Geldpolitik der EZB kritisiert. Vor zwei Wochen hatte die Notenbank den Strafzins auf geparkte Gelder von Geschäftsbanken noch einmal erhöht.

Ziele bereits gesenkt

Wegen des laufenden Konzernumbaus und des Gegenwinds im operativen Geschäft hatte von Moltke bereits Anfang September die Ertragsaussichten bis zum Jahr 2022 leicht gesenkt (DER AKTIONÄR berichtete). Das Ziel von 24 bis 25 Milliarden Euro sei im gegenwärtigen Umfeld schwerer zu erreichen. Der Deutschen Bank droht damit auch mittelfristig eine Fortsetzung des jahrelangen Ertragsrückgangs. 

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Ein Blick auf das Chartbild offenbart das ganze Dilemma der Deutschen Bank – seit Jahren geht es abwärts. Selbst die kurzfristige Gegenbewegung seit Mitte August hat nach rund einem Monat bei 7,75 Euro ihren Höhepunkt erreicht. Seitdem geht es wieder bergab. Auch am heutigen Donnerstag gehört die Aktie mit minus 1,3 Prozent zu den größten Verlierern im DAX. Finger weg!

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