Die Deutsche Bank sieht wegen der Corona-Krise laut Aussage des Vorstands derzeit keine größeren Auswirkungen aufs Geschäft: „Wir kommen relativ stabil durch diese Tage", sagte Deutsche-Bank-Vorstand Fabrizio Campelli auf einer Branchenkonferenz in London. Einen Anlass für eine Prognosesenkung sehe er daher nicht. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Stabiles Geschäft derzeit
„Es gibt aktuell definitiv keine Notwendigkeit an unseren kurzfristigen Zielen für Kapital und Kosten zu rütteln," so Campelli, der im Vorstand für den Konzernumbau zuständig ist. Jedoch sei die Situation sehr dynamisch und man müsse abwarten, wie sich die Dinge weiterentwickelten. „Es ist zu früh für Schlussfolgerungen darüber, was letztendlich passieren wird." Das Geschäft mit Anleihen und anderen festverzinslichen Papieren zeige sich widerstandsfähig in der aktuellen Krise. Auch die Privatkundenbank habe in den vergangenen zwei Monaten eine stabile Ertragsentwicklung gezeigt.
Horror-Prognose von Volkswirten
Die Volkswirte der Deutschen Bank selbst sehen das Bild offenbar weniger rosig. Lauter einer Meldung der dpa zeigten sich die Strategen vom Ausmaß der Pandemie und ihren Folgen beeindruckt: Peter Hooper sprach von "historisch beispiellosen Ereignissen". Die Wachstumsraten dürften im ersten und zweiten Quartal so stark einbrechen wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Alle Prognosen seien derzeit mit hohen Unsicherheiten behaftet. Mehr dazu lesen SIe hier.
Die Aktie der Deutschen Bank befindet sich heute deutlich im Plus, nachdem es auch beim DAX grüne Vorzeichen gibt. Der Grund dafür dürfte sein, dass die EZB gestern Nacht ein neues Anleiheaufkaufprogramm bekanntgegeben hat. Neben Staatsanleihen sollen nun auch Unternehmensanleihen- und Kredite gekauft werden. Zudem soll der Firmen-Schutzschirm der Bundesregierung in Deutschland womöglich ausgeweitet werden.
Die Unsicherheit für die im Umbau befindliche Deutsche-Bank-Aktie bleibt dennoch hoch. DER AKTIONÄR rät von einem Kauf ab.
Mit Material von dpa-AFX.