Deutsche Bank-Aktionäre sind leidgeprüft. Auf Jahressicht hat die Aktie des führenden deutschen Bankhauses 38 Prozent an Wert verloren, ist zum Börsen-Leichtgewicht verkommen. Nicht einmal anhaltende Fusionsgerüchte konnten dem Titel auf die Beine helfen. Bis zuletzt. Anleger haben mit vielem gerechnet. Damit aber ganz sicher nur die wenigsten.
Die schlechteste Bank-Aktie Europas, Übernahmekandidat, Krisenbank – der Deutschen Bank haften viele unangenehme Attribute und Bezeichnungen an. Nicht ganz zu Unrecht, spiegeln sie doch in vielen Fällen lediglich die Realität wieder. Tatsächlich zählt die Aktie der Deutschen Bank mit einem Jahresminus von über 38 Prozent zu den schwächsten Werten im Auswahlindex DAX. Die Talfahrt spülte die Deutsche Bank im September vergangenen Jahres sogar aus dem europäischen Primus-Index EuroStoxx 50. Kurzum: Aktionäre von Deutschlands führender Bank sind leidgeprüft und -geplagt. Gerade sie wird ein ganz aktuelles Ereignis umso mehr freuen.
Zumindest auf Wochensicht nimmt die Aktie der Deutschen Bank jetzt einen (unerwarteten) Spitzenplatz ein. Nämlich den auf der Gewinnerliste im DAX. Im direkten Freitagsvergleich hat die Aktie mit 7,22 Prozent so stark hinzugewonnen wie keine andere Aktie im Auswahlindex.
Getragen wurde die Entwicklung unter anderem von einem Sinneswandel bei Großaktionär Cerberus. Der US-Finanzinvestor hält rund fünf Prozent an der Commerzbank und rund drei Prozent an der Deutschen Bank und äußerte sich nun erstmals öffentlich zu möglichen Fusionsgedanken. Selbst konträre Äußerungen von Jörg Rocholl, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Bereits des Bundesfinanzministeriums, wurden positiv aufgefasst. Dass selbst ein kritischer Bericht in der renommierten New York Times (wir berichteten) der Kurserholung keinen Abbruch tat, spricht derzeit für die relative Stärke des Papiers. Der Grund wird den Aktionären des Instituts aber am Ende vermutlich relativ egal sein. Sie dürfen sich am Ende über eine starke Wochen-Performance freuen.
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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
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