Dem DAX gehen nach seinem jüngsten Höhenflug scheinbar zunächst die Kräfte aus. Gestern hatte der heimische Leitindex mit 11.813 Punkten den höchsten Stand seit Anfang März erreicht nach seiner Erholungsrallye um bis zu 8,7 Prozent seit dem Tief vom Freitag.
Mit Blick auf die Hongkong-Krise und den Konflikt zwischen den USA und China zeichnen sich Gewinnmitnahmen ab. An der Wall Street wurden zwischenzeitliche Gewinne im späten Handel bereits ausradiert. US-Präsident Donald Trump will sich am heutigen Freitag zum Konflikt mit China äußern.
Trotz massiver internationaler Kritik hatte Chinas Volkskongress die Pläne für ein neues Sicherheitsgesetz in Hongkong gebilligt. Das Vorhaben wäre der bisher weitestgehende Eingriff in die eigentlich garantierte Autonomie Hongkongs. Die USA drohen der Volksrepublik inzwischen sogar mit Sanktionen.
Bisher hatte das Hongkong-Thema nur an den lokalen Börsen eine Rolle gespielt, was sich nun zu ändern scheint. Die Credit Suisse sieht die neue Kluft zwischen den USA und China und die Trump-Rede zum weiteren Vorgehen im Fokus.
Dem US-Aktienmarkt ist am Donnerstag in den letzten beiden Handelsstunden die Luft ausgegangen. Der Leitindex Dow Jones verlor am Ende 0,58 Prozent auf 25.400,64 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,21 Prozent auf 3.029,73 Zähler nach. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,27 Prozent auf 9.416,71 Punkte.
In Asien sind die Aktienmärkte am Freitag wegen des Hongkong-Konflikts größtenteils unter Druck. In Japan steht der Leitindex Nikkei-225 rund eine halbe Stunde vor Handelsende mit 0,2 Prozent im Minus. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen gab ebenfalls leicht nach. Der Hang Seng büßte rund ein halbes Prozent ein.
Von der Terminseite bei den Unternehmen ist es zum Wochenschluss sehr ruhig. DER AKTIONÄR bleibt für Sie am Ball und wird über alle weiteren wichtigen Entwicklungen an den Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)