Vor dem Wochenende sind die Anleger am deutschen Aktienmarkt nach der jüngsten Erholung vom Corona-Crash wieder vorsichtiger geworden. Die Anleger scheuten am Freitag das Risiko, so dass der DAX 3,7 Prozent tiefer bei 9.632,52 Punkten schloss. Die 10.000-Punkte-Marke, die der deutsche Leitindex am Vortag noch hinter sich gelassen hatte, rückt nun wieder in die Ferne.
Auf Wochensicht ergibt sich für den DAX gleichwohl ein Plus von 7,9 Prozent. Es ist der größte Wochengewinn seit Dezember 2011. Für den MDAX der mittelgroßen Werte ging es am Freitag um 3,8 Prozent auf 20.618,22 Zähler nach unten.
Die Marktteilnehmer seien weiter sehr nervös, sagte Experte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. In den USA und damit in der größten Volkswirtschaft der Welt befinde sich die Coronavirus-Pandemie noch in der Beschleunigungsphase und führe zu hohen Infektionszahlen. Die schwache Wall Street spiegele dies wider und diesem Trend könne sich auch der deutsche Finanzmarkt nicht entziehen.
Die einzigen beiden Gewinner am heutigen Freitag sind die Aktien von Fresenius und der Tochter Fresenius Medical Care. Bei den Anlegern kam gut an, dass Deutschlands größter Klinikbetreiber Helios trotz der Corona-Krise mit Zuversicht auf die weitere Geschäftsentwicklung in diesem Jahr blickt. Es sei zwar mit negativen, aber nicht mit wesentlichen finanziellen Effekten für Helios Deutschland zu rechnen, teilte die zum Bad Homburger DAX-Konzern Fresenius angehörige Gesellschaft am Freitag mit.
Am DAX-Ende waren neben Covestro hingegen die Autowerte Volkswagen und Daimler zu finden. Belastet hat hier unter anderem, dass die US-amerikanische Ratingagentur S&P wegen der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise den Daumen für die deutschen Autobauer gesenkt hat. Dabei hat S&P bei BMW und Daimler das Rating herabgestuft und bei Volkswagen den Ausblick.
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(Mit Material von dpa-AFX)