Der deutsche Aktienmarkt hat nach dem Kursprung am Dienstag weiter zugelegt. Allerdings verlief der Handel am Mittwoch nervös: So war der Leitindex DAX zunächst bis auf knapp 10.138 Punkte in die Höhe geschnellt, bevor er schnell wegen Gewinnmitnahmen unter Druck geriet und ins Minus rutschte. Am Ende jedoch berappelte sich das Börsenbarometer wieder und schaffte ein Plus von 1,8 Prozent auf 9.874,26 Punkte. Gleichwohl beläuft sich der Verlust des DAX seit Beginn des Börsen-Crash auf mehr als ein Viertel. Der MDAX der mittelgroßen Werte zog am Mittwoch um 2,9 Prozent auf 20.762,04 Punkte an.
Rückenwind für den deutschen Aktienmarkt kam unter anderem aus den USA, wo die wichtigsten Indizes nach der beispiellosen Rallye am Vortag zuletzt deutlich anzogen. Dort ist nun der Weg frei für ein gewaltiges Konjunkturpaket im Zuge der Coronavirus-Pandemie. Zudem hatte sich Finanzminister Olaf Scholz (SPD) offen gezeigt für zielgerichtete Konjunkturmaßnahmen nach der Krise.
Die Aktien von E.on kletterten nach der Präsentation von Geschäftszahlen um 6,5 Prozent nach oben und zählten damit zu den Favoriten im DAX. An der DAX-Spitze erholten sich die Papiere des Triebwerkherstellers MTU mit einem Plus von knapp 14 Prozent ein wenig von ihren zuletzt herben Verlusten.
Die Anteile des Sportartikelherstellers Adidas reagierten mit einem Aufschlag von rund acht Prozent auf die jüngsten Zahlen von Nike. Die Puma-Papiere gewannen an der MDAX-Spitze gut 13 Prozent. Der US-Wettbewerber hatte im vergangenen Geschäftsquartal trotz erster Belastungen durch die Corona-Krise deutlich mehr Umsatz gemacht.
Die Aktien von Lufthansa büßten am DAX-Ende mehr als drei Prozent ein. Die US-Bank Citigroup hatte ihr Kursziel von 10,00 auf 0,50 Euro fast komplett zusammengestrichen. Bei den meisten europäischen Airlines seien staatliche Interventionen angesichts der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Luftfahrt-Krise kaum zu vermeiden, schrieb Analyst Mark Manduca. Lufthansa brauche trotz ambitionierter Senkung der Fixkosten wohl eine Kapitalspritze entsprechend der Marktkapitalisierung.
(Mit Material von dpa-AFX)