Das Coronavirus lastet derzeit wie ein Damoklesschwert auf der Luftfahrtbranche. Fast alle Flüge wurden in den vergangenen Tagen gestrichen. Für einen echten Paukenschlag sorgte heute Morgen die Citigroup. Die Analysten strichen ihr Kursziel für die Lufthansa von 10 Euro auf 50 Cent nahezu komplett zusammen.
Bei den meisten europäischen Airlines seien staatliche Interventionen angesichts der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Luftfahrt-Krise kaum zu vermeiden, schrieb Analyst Mark Manduca am Mittwoch. Die Lufthansa sei daher auf eine Finanzspritze entsprechend ihrer Marktkapitalisierung angewiesen. Daraus resultierten schmerzhafte Verbindlichkeiten über Jahre hinaus. Die Aktie bleibt folglich eine klare Verkaufsempfehlung der Analysten.
Deutlich besser seien hingegen die Billigairlines Ryanair und Wizz aufgestellt, die auch ohne staatliche Finanzhilfen durch die Krise kommen sollten.
Als eine der ersten Airlines hatte die deutsche Lufthansa auf die Corona-Krise reagiert und zahlreiche Flüge gestrichen. Am Donnerstag teilte der Konzern mit, dass derzeit 700 der 763 Maschinen am Boden bleiben. Kunden, die bereits ein Ticket gebucht hatten, können dies kostenfrei stornieren oder umbuchen.
Es ist wahrlich kein schönes Bild, welches die Analysten der Lufthansa prognostizieren. Folglich musste die Aktie am heutigen Tag auch schon kräftig Federn lassen. Ihre Gewinne vom frühen Handel wurden vollständig abverkauft. Aktuell notiert die Aktie bei 9,54 Euro moderat mit rund einem Prozent im Minus.
Auch wenn ein solches Kursziel noch keinem Todesurteil gleichkommt, bleibt die Lage bei der Lufthansa weiterhin heikel. DER AKTIONÄR rät jedoch in der jetzigen Situation von weiteren Shortspekulationen ab. Aufgrund der aktuellen Unsicherheit in der Luftfahrtbranche sollten Anleger vorerst die Füße stillhalten und an der Seitenlinie verharren.
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(Mit Material von dpa-AFX)