Die Sorgen rund um die dritte Corona-Welle belasteten den DAX auch am Donnerstag. Zudem sorgten Ankündigungen des US-Notenbankchefs für Nervosität bei den Anlegern. In den Mittagsstunden sackte der deutsche Leitindex kräftig ab, konnte die Verluste im Laufe des Nachmittags aber weitestgehend wieder wettmachen.
Vorsichtiger konnte es Jerome Powell kaum formulieren, als er ankündigte, nach einer fast vollständigen Erholung der Wirtschaft sehr vorsichtig und mit großer Transparenz die in der Krise geleistete geldpolitische Unterstützung für die Märkte zurückgefahren werden. In Verbindung mit den anhaltenden Pandemie-Sorgen sorgte die Aussage dafür, dass der DAX zwischenzeitlich auf 14.422 Punkte abrutschte.
Nach der Erholung am Nachmittag ging der deutsche Leitindex mit einem kleinen Plus von 0,08 Prozent bei 14.621 Zählern aus dem Handel.
Gefragt waren allen voran die Papiere von E.on. Europaweit zählen die Versorger in den letzten Tagen zu den Gewinnern und die Essener konnten am Donnerstag 4,2 Prozent zulegen. Und auch die Auto-Titel, die in am Dienstag und Mittwoch noch zum Teil kräftig verloren hatten, standen weit vorne in der Gunst der Anleger. Bei der Vorzugsaktie von VW stand am Ende ein Plus von 4,1 Prozent zu Buche, die Aktie von Daimler und BMW gingen mit 1,6 beziehungsweise 1,4 Prozent Plus aus dem Handel.
Stärkster Verlierer war die Adidas-Aktie, die 6,1 Prozent einbüßte. Hintergrund ist ein Shitstrom, der aktuell in Chinas Sozialen Medien gegen westliche Sportartikel- und Bekleidungsunternehmen wütet. Die Kritik entzündet sich der Ankündigung der Unternehmen, aufgrund der Menschenrechtslage im westchinesischen Xinjiang keine Baumwolle mehr aus der Region beziehen zu wollen.
Den dritten Tag in Folge schloss der MDAX im Minus. Zwar konnte auch er die Verluste, die er in der Mittagszeit erlitten hatte, nachmittags zu großen Teilen wieder aufholen, am Ende stand dennoch bei 31.321 Punkten mit 0,6 Prozent im Minus.
Größter Gewinner am Donnerstag war die Aktie der Porsche Holding, die als Großaktionär von VW von der starken Nachfrage dort profitiert. Fast 3,9 Prozent legten die Papiere zu.
Die kräftigsten Abschläge hatte der Vermieter von Büro-, Hotel- und Gewerbeimmobilien Aroundtown zu verkraften. Nachdem die Geschäftszahlen die Erwartungen verfehlten, gab die Aktie um 5,6 Prozent nach.
Das hat Anleger heute außerdem bewegt:
(mit Material von dpa-AFX)