Die Personal-Probleme der Commerzbank auf oberster Ebene reißen einfach nicht ab. Die Großbank verliert einen weiteren Aufsichtsrat: Andreas Schmitz ist nach einer Mitteilung der Commerzbank am Mittwoch Abend zurückgetreten. Zuletzt ging Chefkontrolleur Hans-Jörg Vetter von Bord. Die Führungskrise der Bank hat Auswirkungen – nicht nur auf den aktuellen Aktienkurs.
Das Problem: Schmitz war ein potenzieller Kandidat für die Nachfolge von Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter, der Anfang des Monats aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war. Das Aufsichtsgremium hat nun zwei vakante Posten. Und das ausgerechnet in der entscheidenden wie kostenintensiven Phase der Umstrukturierung.
Der Aderlass im Aufsichtsrat hat nun auch Konsequenzen für die Hauptversammlung der Commerzbank am 5. Mai. Um geeignete Nachfolger zu finden, reiche die Zeit bis dahin nicht. Deshalb verschiebt das Finanzinstitut das jährliche Aktionärs-Treffen auf ein späteres Datum. Ziel sei es aber, die Hauptversammlung „zeitnah abzuhalten“, betonte die Bank. Und auch die "Umsetzung der Strategie laufe planmäßig weiter", heißt es.
Die Personal-Probleme bei der Commerzbank sind im Grunde nicht neu. So steckt der MDAX-Konzern bereits seit dem vergangenen Sommer in der Führungskrise, als der damalige Vorstandschef Martin Zielke und der damalige Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann überraschend jeweils das Handtuch warfen. Grund waren Streitereien mit dem einflussreichen Großaktionär Cerberus.
Die Commerzbank-Aktie gerät durch die sich verschärfende Führungskrise weiter unter Druck. Die 100-Tage-Linie, die aktuell bei 5,32 Euro verläuft, hat das Papier heute gerissen. Nächster Halt ist der seit Mai 2020 bei 5,15 Euro langfristige Aufwärtstrend, der gestern immerhin erfolgreich getestet wurde. Danach würde die Fünf-Euro-Marke als Support ins Blickfeld rücken.
Investierte Anleger bleiben bei Commerzbank weiter dabei und beachten den Stopp bei 4,00 Euro. Etwaige Neueinsteiger haben angesichts des eingetrübten Chartbilds keine Eile.
(Mit Material von dpa-AFX)
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Mit Material von dpa-AFX.