Der Empire-State-Index signalisiert mit einem Rekordtief einen deutlichen Konjunkturabsturz in der Region um New York. DAX und Co weiten ihre Verluste aus. Die Spekulation darüber, dass es die Bundesregierung in der Viruskrise mit der Lockerung der Kontaktbeschränkungen nicht so eilig hat, drückt ebenfalls auf die Stimmung.
Der Empire-State-Index sackte im April um 56,7 Punkte auf ein Rekordtief von minus 78,2 Zähler. Der Indikator signalisiert damit einen beispiellosen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität in der Region um New York. Ökonomen wurden von dem extremen Einbruch überrascht. Sie hatten im Schnitt lediglich mit einem Rückgang auf minus 35,0 Punkte gerechnet. Bereits im Vormonat war der Stimmungsindikator heftig eingebrochen. Die Region um New York wird derzeit besonders hart von der Corona-Krise getroffen.
Neben den wichtigen Konjunkturdaten aus den USA steht heute die Debatte über eine mögliche Lockerung der Beschränkungen im Rahmen der Coronakrise in Deutschland im Fokus. Zuletzt war steigender Optimismus, dass sich die Pandemie stabilisiert und Lockerungen der Virusmaßnahmen möglich werden, das Hauptthema an den Finanzmärkten. In einer Vorlage für Beratungsgespräche mit den Bundesländern schlägt der Bund nun aber vor, die bestehenden Kontaktbeschränkungen noch mindestens bis zum 3. Mai aufrecht zu erhalten. Weitere Details folgen am späten Nachmittag.
Nach der jüngsten Erholungsrallye - immerhin hat der DAX seit dem Tief des Corona-Crashs Mitte März fast 30 Prozent aufgeholt – scheint eine Verschnaufpause überfällig. Wann DAX und Co ihre Gegenbewegung wieder aufnehmen oder ob am Ende doch ein erneuter kräftiger Kursrutsch folgt, hängt von der Entwicklung rund um das Virus ab. DER AKTIONÄR favorisiert weiterhin eine Fortsetzung der Erholung – und wird mögliche Szenarien und potenzielle Gewinner in seiner kommenden Ausgabe thematisieren, die bereits heute ab 22 Uhr online abrufbar ist.
(Mit Material von dpa-AFX)