Aixtron agiert am Puls der Zeit. Die Investitionen der Vergangenheit machen sich mehr und mehr bezahlt. 2021 war die moderne Leistungselektronik auf Basis von Verbindungshalbleitern der wichtigste Wachstumstreiber der Gesellschaft. Die Marktführerschaft wurde weiter ausgebaut. Die Aktie befindet sich im Aufwind.
Laut dem Marktforschungsunternehmen Gartner hat Aixtron seinen Marktanteil an Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie (MOCVD) 2021 das sechste Jahr in Folge auf nun 75 Prozent gesteigert, gefolgt von den nächsten Wettbewerbern aus China und den USA, die mit 14 und mit elf Prozent auf deutlich geringere Anteile kamen. Branchenkenner sind überzeugt: Dieser Trend dürfte sich in den kommenden Jahren fortsetzen und Aixtron einen zunehmenden Monopol-Status bescheren.
Die MOCVD-Anlagen tragen hauchdünne Schichten aus zwei Elementen auf spezielle Träger auf, dadurch entstehen sogenannte Verbindungshalbleiter. Diese bieten gegenüber traditionellen, siliziumbasierten Halbleitern immense Vorteile, sie ermöglichen unter anderem eine effizientere Energieleitung und halten auch hohe Temperaturen aus.
Aixtron liefert mittlerweile auch Anlagen zur Herstellung von Halbleiterbauelementen auf Basis von Galliumnitrid (GaN) und Siliciumcarbid (SiC) und ist damit ein wichtiger Wegbereiter für die weltweit zunehmende Elektrifizierung und die Reduktion des Stromverbrauches mittels energieeffizienter Leistungselektronik.
„Die hocheffiziente Leistungselektronik auf Basis von Galliumnitrid hat in den letzten beiden Jahren den kommerziellen Durchbruch geschafft“, erklärt Vorstand Felix Grawert auf der virtuellen Hauptversammlung. „Sie wird immer leistungsfähiger und bahnt sich in rasantem Tempo ihren Weg in immer weitere Anwendungsbereiche.“
AKTIONÄR-Leser wissen: Diese reichen vom Einsatz in Ladegeräten für Smartphones und Notebooks bis hin zur Stromversorgung von Servern in Rechenzentren. Zudem adressiert sie Anwendungen von der Motorsteuerung in Haushaltsgroßgeräten bis hin zu Mikroinvertern im Solarbereich. „Durch den GaN-Siegeszug haben wir einen regelrechten Nachfrageschub erlebt“, so Grawert. Daran dürfte sich in den kommenden Quartalen kaum etwas ändern, zumal weitere Anwendungen dazu kommen werden.
Doch damit nicht genug: Die Leistungselektronik auf SiC-Basis nimmt ebenfalls rapide an Fahrt auf. Ein wichtiger Wachstumsmotor ist die Automobilindustrie. Viele Hersteller planen bis 2030 über 50 Prozent ihres Absatzes mit Elektroautos zu erzielen. „Das treibt die Nachfrage nach Anlagen zur Herstellung dieses neuartigen Materials massiv“, so der Vorstand. Besonders interessant: In den kommenden zwei bis drei Jahren steht der Wechsel zur nächsten Wafer-Größe von heute 150 mm auf dann 200 mm an. „Auf genau dieses Szenario haben wir unsere neue Siliziumkarbid-Plattform abgestimmt, die wir derzeit mit ersten Kunden qualifizieren. Sie kommt also genau zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt“, weiß Grawert.
Besonders wichtig: Mit seinem Produktportfolio adressiert Aixtron eine Vielzahl von Märkten, die weitgehend unabhängig voneinander sind. „Für uns eröffnen sich so erhebliche Wachstumsfelder – und das über viele Jahre und unser gesamtes Technologieportfolio“, gibt Grawert die Richtung vor. Denn auch die Nachfrage im Bereich Micro-LEDs zieht an. Der Vorstand hat seine Hausaufgaben gemacht und dürfte die hohe Nachfrage weiter erfolgreich monetarisieren.
Analysten heben durch die Bank den Daumen. Das durchschnittliche Kursziel beträgt derzeit noch 28,60 Euro. Bleibt die Gesellschaft auf Kurs, dürften die Ziele im Laufe des Jahres weiter steigen. Ein Blick auf den Chart zeigt: Das nächste Kaufsignal steht zudem unmittelbar bevor: Für eine Trendfortsetzung muss die Aktie das Hoch vom 31. August 2021 bei 26,60 Euro nachhaltig überwinden. Im Anschluss wäre Luft bis 34,08 Euro. Dort drehte die Aktie Ende März 2011.
Gelingt es dem Vorstand, die hohe Nachfrage weiter erfolgreich zu monetarisieren, dann sollte die Aktie das frische Kaufsignal generieren und den Aufwärtstrend fortsetzen. DER AKTIONÄR setzt im Real-Depot und im AKTIONÄR Depot auf dieses Szenario und liegt mit den Positionen rund 25 bzw. 30 Prozent im Plus.
Hinweis auf Interessenkonflikte : Aktien von Aixtron befinden sich im AKTIONÄR Depot und im Real-Depot von DER AKTIONÄR.