Die im laufenden Börsenjahr 2019 ohnehin schon stark gebeutelte Aktie der TUI ist auch an den vergangenen Handelstagen wieder unter Druck geraten. Es droht bald eine weitere Eintrübung des Charts. Dabei gab es zuletzt Meldungen, die dem führenden europäischen Touristikkonzern eigentlich voll in die Karten spielen würden.
Denn offenbar sind die EU-Staatschefs gewillt, einen harten Brexit am Freitag zu verhindern. Dies ist für die TUI natürlich schon einmal eine sehr positive Meldung. Zum anderen können sich Angela Merkel und andere europäische Amtskollegen sogar vorstellen, dass im Falle eines Deals Großbritannien sogar noch bis Ende des Jahres 2019 oder gar bis Anfang 2020 EU-Mitglied bleiben könnte.
Für TUI wäre dieser Fall in nahezu jeglicher Hinsicht positiv zu werten. Denn dadurch würden die Chancen enorm steigen, dass die reisefreudigen Briten während der für die Touristikbranche wichtigen Sommermonate noch in der EU verharren. Die Reiseplanung würde dies erheblich vereinfachen. Im Falle eines harten Brexits hätten viele Briten wohl zunächst ganz andere Sorgen als die Frage nach dem passenden Feriendomizil geplagt. Die bisher schwächere Nachfrage nach Urlauben im westlichen Mittelmeer, die einer der Gründe für die Gewinnwarnung im Februar war, dürfte sicherlich auch mit der Zurückhaltung der britischen Kunden zusammenhängen.
Es bleibt spannend
Der Brexit und die Probleme der 737-Max-Maschinen bleiben zwei nicht zu unterschätzende Risikofaktoren. Dementsprechend bleibt die TUI-Aktie ein heißes Eisen. Obwohl die langfristigen Perspektiven gut sind und die Vorstände weiterhin zukaufen, sollten Anleger daher vorerst an der Seitenlinie verharren.