In Deutschland wird weiterhin hitzig darüber debattiert, ob und wie viel russisches Erdgas benötigt wird. Die jüngsten Meldungen spielen eher den Befürwortern von Nord Stream 2 in die Karten. Denn die deutsche Erdgasförderung ist im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf 5,2 Milliarden Kubikmeter gesunken.
Damit deckte sie gerade einmal fünf Prozent des Verbrauchs in Deutschlands. Laut dem Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) können zudem neue Projekte den natürlichen Rückgang der bestehenden Lagerstätten weiterhin nicht ausgleichen. Und die Gasnachfrage könnte in den kommenden Jahren weiter steigen. Schließlich könnten die flexiblen Erdgaskraftwerke unter anderem Stromschwankungen aus erneuerbaren Energiequellen ausgleichen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Zudem dürfte die Gasförderung in für den deutschen Markt wichtigen Ländern wie Norwegen oder Großbritannien in den nächsten Jahren ebenfalls sinken.
Die mittel- bis langfristigen Perspektiven für Gazprom bleiben gut. Wegen der politischen Risiken sollten bei der günstig bewerteten Aktie aber nach wie vor ausnahmslos mutige Anleger mit einem langen Atem zugreifen. Die Position sollte indes weiterhin mit einem Stoppkurs bei 3,90 Euro nach unten abgesichert werden.