Betrachtet man den Aktienkurs von Daimler, so müsste man annehmen, die Aufholjagd gegenüber den Konkurrenten im Premium-Bereich Audi und BMW sei ins stocken geraten. Weit gefehlt, Daimler macht weiter ordentlich Dampf, die Produktpalette ist gut gefüllt und wird die Gewinne in den nächsten Monaten weiter nach oben schrauben. Und dennoch, der Daimler-Chart ist deutlich angeschlagen.
China bereitet Sorgen
Am Montag noch brachten schlechte News aus China die Aktie unter Druck. Auf dem weltgrößten Automarkt werfen Wettbewerbshüter deutschen und anderen Herstellern zu hohe Preise vor. Ermittler forderten von ausländischen Oberklasse-Herstellern Preisnachlässe für Reparaturen und Ersatzteile, wie aus einer am Montag von Staatsmedien abgedruckten Stellungnahme der mächtigen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) hervorgeht. Daimler-China-Vorstand Hubertus Troska hatte am Freitag einen Kommentar zum Vorgehen der NDRC abgelehnt. Fakt ist: China ist und bleibt der wichtigste Markt für die Premium-Hersteller. Nur, die Meldungen aus China sollten doch relativiert werden. Die Rede ist von zu hohen Preisen bei den Ersatzteilen. Das sollte schließlich keine Auswirkungen auf die weiter steigenden Verkäufe in China haben. Das Potenzial ist und bleibt im Reich der Mitte gewaltig. Und Daimler wird mit Audi und BMW zusammen an vorderster Front profitieren.
Angeschlagen
Mit der Hoffnung auf weiter steigende Gewinne im zweiten Halbjahr sollte die Daimler-Aktie besser als der Gesamtmarkt laufen. Technisch ist die Aktie aber derzeit angeschlagen. Die Unterstützungen im Bereich von 64 Euro wurden nach unten durchbrochen. Noch aber ist nichts passiert. Bei knapp 62 Euro warten die nächsten Auffanglinien. In dem Bereich legen sich Anleger auf die Lauer. Ein Stoppkurs sollte im Bereich von 59 Euro gesetzt werden.