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03.04.2020 DER AKTIONÄR

Daimler rüstet sich für die Krise - Auto-Experte: „Daimler stehen hohe Investitionen ins Haus“ - RBC hebt das Kursziel an

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Daimler

Daimler sichert sich eine Kreditlinie in Höhe von 12 Milliarden Euro. Das Unternehmen betonte in diesem Zusammenhang aber auch, grundsätzlich über eine starke Liquiditätsposition zu verfügen. Eine Anhebung des Kursziels von der RBC gibt es am Freitag noch dazu. Was macht die Aktie daraus?

Zwölf Milliarden Euro Kreditlinie

Daimler habe mit den Banken BNP, Santander , der Deutschen Bank und JPMorgan eine Vereinbarung über eine neue Kreditlinie in Höhe von 12 Milliarden Euro geschlossen, teilten die Stuttgarter am Donnerstag mit. Diese ergänzt eine bestehende Kreditlinie von 11 Milliarden Euro, die bis 2025 läuft. Den neuen Kreditspielraum kann Daimler innerhalb der kommenden 12 Monate anzapfen und gegebenenfalls auch um bis zu insgesamt ein Jahr verlängern. Vergangene Woche hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg bereits über entsprechende Gespräche des Konzerns mit Banken berichtet.

Daimler betonte, über eine starke Liquiditätsposition zu verfügen, Ende des Jahres waren demnach brutto rund 24 Milliarden Euro in der Kasse des Industriegeschäfts - also ohne die Finanzsparte gerechnet.

Geschäft lahmt

Die Autobauer stehen derzeit vor dem Problem, dass sie wegen stillstehender Fabriken und geschlossener Autohäuser kaum Geschäft machen, die Kosten aber weitgehend weiterlaufen - das zehrt an den finanziellen Mitteln. Daimler hatte sich in dieser Woche auch bereits 1,5 Milliarden Euro am Anleihemarkt besorgt.

"Alle drei deutschen Hersteller sind mit guten Liquiditätspolstern ausgestattet."

Ferdinand Dudenhöffer Universität St. Gallen

"Kein Liquiditätsproblem bei Daimler"

„Alle drei deutschen Hersteller sind mit guten Liquiditätspolstern ausgestattet und könnten nach unserer Modellrechnung bis zu fünf Monate ohne Umsatz zahlungsfähig sein. Also bei Daimler sieht man kein Liquiditätsproblem im Vergleich zu den anderen beiden“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.

"Wenn man Null oder sogar leicht negative Zinsen bezahlt, ist eine Kreditaufnahme eher ein Geschäft als eine Last."

Ferdinand Dudenhöffer Universität St. Gallen
Foto: Daimler AG - Global Communicatio, Daimler AG

Und ergänzt: „Wenn man Null oder sogar leichte negative Zinsen bezahlt, ist eine Kreditaufnahme eher ein Geschäft statt eine Last bei den heutigen Zinsen. Ausserdem stehen Daimler hohe Investitionen in Sachen E-Mobilität ins Haus und der Diesel zwingt möglicherweise auch noch zu hohen Auszahlungen, also Liquiditätsabflüssen. Also macht es Sinn, sich mit geschenktem Geld einzudecken."

"Daimler stehen hohe Investitionen in Sachen E-Mobilität ins Haus."

Ferdinand Dudenhöffer Universität St. Gallen
Daimler (WKN: 710000)

Kursziel rauf

Am Freitag schraubte das Analysehaus RBC das Kursziel für Daimler von 33 auf 39 Euro nach oben. Analyst Tom Narayan erhöhte in einer am Freitag vorliegenden Studie seine Schätzungen aufgrund einer niedrigeren Fixkosten-Struktur. Daimler sei ebenso wie BMW gut aufgestellt, um die COVID-19-Krise zu überstehen.

Die Corona-Krise trifft die Automobilhersteller doppelt. Daimler, BMW und Volkswagen müssen die Transformation von der Cash-Cow, dem Verbrennungsmotor, hin Richtung Elektromobilität finanzieren.  Neue Mobilitätsdienste müssen her und hohe Investitionen in selbst fahrende Autos müssen gestemmt werden, um den Anschluss an Tesla und Waymo nicht zu verlieren.

Dennoch besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass die Corona-Krise in zwei bis drei Monaten nicht vom Tisch, aber beherrschbar ist. Es gilt, von China zu „lernen“. Im Reich der Mitte wurde die Produktion bereits wieder hochgefahren. Deutschland ist auf der Zeitachse rund vier bis fünf Wochen hinter China. Sollte dann die Produktion bei Daimler, BMW und Volkswagen wieder anlaufen, so könnte der Worst-Case verhindert werden. Tritt dieses Szenario ein, ist die Daimler-Aktie - auch mit den bestehenden Aufgaben und Herausforderungen - auf diesem Niveau für Investoren mit einem langen Atem eine Investition wert.

(Mit Material von dpa-AFX).


Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.

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