Der Rückgang der Autoverkäufe in China hat sich im August noch einmal beschleunigt. Auf dem für deutsche Autobauer immens wichtigen chinesischen Automarkt sei der Fahrzeugabsatz im Vergleich zum Vorjahr von damals 1,73 Millionen Fahrzeugen nach vorläufigen Berechnungen um 13 Prozent gesunken, teilte der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Mittwoch in Peking mit. Damit war der Rückgang deutlich stärker als im Juli und Juni. Zuvor hat Bernstein Research die Kaufempfehlung für Daimler bestätigt.
Schon im Mai hatte es nach Daten der China Passenger Car Association nur noch ein kleines Plus bei den Auto-Verkäufen gegeben. China für Daimler, BMW und VW immens wichtig und so etwas wie die Achillesferse der deutschen Automobil-Hersteller. Mit rund 20 Millionen neu verkauften Autos jedes Jahr ist China der mit Abstand größte Einzelmarkt der Welt.
Sicherlich ist China für Daimler wichtig, jedoch grenzt sich der Autobauer von den klassischen Volumenherstellern wie etwa VW oder Toyota dadurch ab, dass Mercedes im Premium-Segment angesiedelt ist. Anleger sollten sich also von den aktuellen Daten nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ohnehin rechnet der Branchenverband nach wie vor mit einer Steigerung der Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahr.
Zuletzt jedenfalls bleib Bernstein Research Analyst Arndt Ellinghorst bei seiner positiven Einschätzung für Daimler. Im Juli seien die globalen Verkäufe von Autos mit Elektromotoren zum Vormonat zwar zurückgegangen, im Vorjahresvergleich hätten sie sich aber immer noch in etwa verdoppelt, hieß es in einer Studie von Ellinghorst und seinen Kollegen. Tesla dominiere bei den Einheiten weiter das Feld vor BYD und SAIC-GM-Wuling aus China. Sein Kursziel für Daimler lautet 116 Euro.
Charttechnisch hat sich das Bild für die Daimler-Aktie zuletzt wieder aufgehellt. Die starke Unterstützung bei 68,50 Euro hat zuletzt erneut gehalten. Im Anschluss hat das Papier wieder den Weg nach oben eingeschlagen und die psychologisch wichtige Marke von 70 Euro zurückerobert. Jetzt gilt es, diese zu verteidigen. Nach oben liegen die nächsten Widerstände bei 73,42 Euro (50-Tage-Linie) und bei 74,71 Euro (100-Tage-Linie). Nach unten sichert die 200-Tage-Linie bei 69,25 Euro ab. Halten!
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Daimler.