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Daimler: Krise? Welche Krise?

Daimler: Krise? Welche Krise?
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09.09.2011 ‧ Florian Westermann

Die von vielen Anlegern befürchtete Krise scheint auszubleiben. Zumindest beim Autobauer Daimler. So sieht Daimlers Lkw-Chef bislang keine Anzeichen für einen Abschwung. Wie geht es nun weiter?

Die Daimler-Aktie ist in den vergangenen Wochen deutlich zurückgekommen. Zu tief sitzt die Angst der Anleger vor einer neuen Wirtschaftskrise, die Daimler als Autobauer traditionell schwer treffen würde. Nur: Bislang laufen die Bänder bei den Stuttgartern auf Hochtouren. Selbst die stark konjunkturabhängige Lkw-Sparte schaut mit Zuversicht nach vorne.

"Wachstum wird anhalten"

"Das Wachstum wird sich etwas verlangsamen, aber es wird weiterhin aufwärts gehen", sagte Daimlers Lastwagen-Vorstand Andreas Renschler der Financial Times Deutschland. Das Konjunkturrisiko sei womöglich größer geworden. Signale, wonach das Geschäft einbrechen könnte, habe der Manager allerdings nicht. Die Auftragseingänge seien weltweit hoch. In den USA, wo Daimlers Lkw-Sparte 22 Prozent seiner Absätze erzielt, rechne Renschler für 2011 nach wie vor mit einem Wachstum von 30 bis 35 Prozent auf dem Lkw-Markt. Selbst für das kommende Jahr gibt sich Renschler zuversichtlich. "Die US-Kunden, mit denen wir sprechen, glauben nicht, dass aus den kleinen Wolken am Finanzmarkt eine Krise wird".

In Europa gebe es große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Alles in allem werde der Markt hier 2011 aber um über ein Drittel wachsen, prognostiziert der Manager. Auch in Japan dürften trotz der Folgen des Bebens mehr Trucks verkauft werden.

Käme es allerdings wirklich zu einem Abschwung, sei man gut vorbereitet. So betreibe Daimler Trucks seit sechs Jahren ein Effizienzsteigerungsprogramm, das unter anderem die Abhängigkeit von Konjunkturzyklen mindern solle. Auf lange Sicht rechnet Renschler mit dem höchsten Wachstum in Ländern wie China, Indien und Russland, hieß es weiter.

Ehrgeiziges Ziel

Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte erst kürzlich angekündigt, den Konzern hinsichtlich Profitabilität und Absatz zur Nummer 1 im Premiumsegment machen zu wollen. Im Jahr 2015 will Daimler 1,5 Millionen Fahrzeuge der Kernmarke Mercedes-Benz verkaufen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird Daimler in den kommenden Jahren eine Modelloffensive starten. Bis 2020 sollen mindestens zehn ergänzende Modelle auf den Markt kommen.

Abwarten

Die konjunkturellen Unsicherheiten lasten auf dem gesamten Automobilsektor. Obwohl es aus den Unternehmen selbst bislang keine Warnsignale gibt, kann sich dem auch die Daimler-Aktie nicht entziehen. Daimlers Ziel, die Nummer 1 im Premiumsegment zu werden, bietet einen gehörigen Schuss Überraschungspotenzial. Vor einem Einstieg sollte allerdings eine Beruhigung der Lage an den Märkten abgewartet werden.

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