Der Autohersteller Mercedes-Benz hat bestätigt, dass wegen der Chipkrise mitunter nicht alle Fahrzeuge mit der kompletten technischen Ausstattung ausgeliefert werden können. Betroffene Kunden könnten in solchen Fällen ihr bestelltes Auto mit einer reduzierten Ausstattung zu einem günstigeren Preis bekommen, sagte eine Sprecherin des Mercedes-Benz. Sollte ein Kunde mit diesem Angebot nicht einverstanden sein, könne er vom Kaufvertrag zurücktreten. Mercedes-Benz reagierte damit auf einen Bericht der "Stuttgarter Nachrichten", wonach eine Stornierung des Kaufs nicht möglich sei.
Wer ein Auto mit der reduzierten Ausstattung abnimmt, kann nicht mit einer späteren Nachrüstung rechnen. Das sei aus technischen Gründen nicht immer möglich, hieß es vom Mercedes-Benz Vertrieb. Wie viele bestellte Autos und welche Modelle wegen der Chipkrise nun mit der abgespeckten Ausstattung vom Band gehen, blieb offen. Die Kunden dürften auch auf ihr Auto warten, bis die gewünschten Ausstattung möglich sei, so die Sprecherin.
In modernen Autos steckt jede Menge Elektronik. Die weltweiten Probleme beim Nachschub von Elektronik-Chips zwingen die Autokonzerne zurzeit zur Produktion auf Halde - unfertige Fahrzeuge werden abgestellt und dann nachgerüstet, wenn die Teile da sind. Das betrifft auch Mercedes-Benz. Eine Sprecherin bestätigte zuletzt, dass auch Fahrzeuge wegen des Lieferengpasses an bestimmten Halbleiterkomponenten zeitweise zwischengelagert würden.
Diesen Weg gehen auch die Lkw-Kollegen: Der Vorstandschef von Daimler Truck, Martin Daum, sagte am Dienstag vor Journalisten, Auslieferungen von Lkw mit fehlenden Teilen seien „eher nicht der Fall“. Im Lkw-Bereich gebe es weniger „Luxusverbauungen“ wie beispielsweise Lautsprecheranlagen als bei den Pkw. Daimler Truck gehe bei der Chipkrise bewusst den Weg der Halde.
Die Daimler-Aktie ist zuletzt entgegen dem schwachen Gesamtmarkt immer weiter nach oben geklettert und hat mit dem Break der Marke von 73,00 Euro ein neues Kaufsignal generiert. Nächstes Etappenziel ist das Hoch aus dem Monat Juni bei 80,10 Euro. Wird auch diese Hürde genommen, ist der Weg bis 85,00 Euro frei. Anleger sollten sich von Rücksetzern und dem aktuell holprigen Marktumfeld nicht aus der Ruhe bringen lassen.
(mit Material von dpa-AFX)Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Daimler.