Daimler hat nach einem schwachen Start im vergangenen Jahr mehr Autos verkauft. Zwar ging der Absatz der Stammmarke Mercedes-Benz im Dezember weltweit leicht um 0,3 Prozent auf 205.968 Autos zurück, wie die Stuttgarter am Donnerstag mitteilten. Auf Jahressicht legte Daimler bei seiner Hausmarke aber insgesamt um 1,3 Prozent auf 2,34 Millionen verkaufte Pkw zu. Die Aktie hat positive Impulse dringend nötig.
Den größten Schub erhielt Daimler aus China. Im Reich der Mitte verkaufte Mercedes-Benz im vergangenen Jahr 6,2 Prozent mehr Autos. Daimler will den Absatz auch im laufenden Jahr weiter steigern, wie Vorstandschef Ola Källenius sagte.
"Für die Automobilindustrie war 2019 ein Jahr mit großen Herausforderungen. Auch die beiden kommenden Jahre werden mehr denn je von der Transformation unserer Branche geprägt sein", sagte Källenius laut Mitteilung. Der seit Mai amtierende Nachfolger von Dieter Zetsche hat wegen des Gewinneinbruchs und weiter hoher Kosten für neue Technik ein scharfes Sparprogramm beim Dax -Konzern aufgelegt und will mehr als 10 000 Stellen streichen.
"Auch die beiden kommenden Jahre werden mehr denn je von der Transformation unserer Branche geprägt sein."
Källenius sieht Mercedes im weltweiten Premiummarkt weiter als Nummer eins vor BMW . BMW hat zwar noch keine detaillierten Zahlen für die eigene Stammmarke vorgelegt, Mercedes war aber schon bis November mit über 160 000 Autos Vorsprung de facto uneinholbar, der Rückstand von Audi war noch deutlich größer.
Exane BNP sieht Kursziel 55 Euro
In Zuge der guten Zahlen hat die französische Investmentbank Exane BNP Paribas das Kursziel für Daimler von 53 auf 55 Euro angehoben. Er baue 2020 nicht auf zyklische Unterstützung im Autosektor und favorisiere daher die Aktien belastbarer Branchenwerte, schrieb Analyst Stuart Pearson in einer Studie. Daimler habe hingegen damit zu kämpfen, seinen vergleichsweise großen Rückstand in puncto CO2-Emissionen zu reduzieren.
Aus fundamentaler Sicht spricht derzeit wenig für den Kauf der Daimler-Aktie. Die nächsten Jahre werden schwierig. Der Weltweite Autoabsatz stagniert und Daimler, BMW & Co müssen zig Milliarden in die Entwicklung von Elektroautos, neue Mobilitätsdienste und selbst fahrenden Autos stecken.
Nachdem der Support bei 48,50 Euro gehalten hat, könnte die Aktie aus technischer Sicht wieder ein paar Punkte gut machen. Der nächste Widerstand liegt bei 51,05 Euro. Wird diese Hürde genommen, hätte die Daimler-Aktie Luft bis 53,20 Euro. Der nächste hartnäckige Widerstand aus den Monaten Oktober/November wartet dann bei 54,50 Euro auf das Papier des Auto-Herstellers.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.