Daimler rechnet trotz der Flaute auf dem chinesischen Automarkt mit weiter steigenden Verkaufszahlen. "China ist weiter ein Wachstumsmotor für uns", sagte Vorstand Hubertus Troska am Freitag in Stuttgart. Gute News kann die Daimler-Aktie derzeit gut gebrauchen. Zuletzt rutschte das Papier unter die wichtige 200-Tage-Linie.
Die Nachfrage im Premiumsektor sei enorm, und man könne davon ausgehen, dass dieser Markt weiter wachse. Daher sehe er auch weitere Wachstumsmöglichkeiten für Mercedes - allerdings wohl nicht auf dem hohen Niveau der Vorjahre. "Die Kurve flacht jetzt für alle etwas ab", sagte Troska, der im Daimler-Vorstand für das China-Geschäft zuständig ist.
Chinesischer Automarkt im Rückwärtsgang
Während der chinesische Markt insgesamt schrumpft, liegen Daimlers Absatzzahlen in dem Land mit bislang rund 641 000 Autos gut sechs Prozent über dem Vorjahr. Erstmals liefen in diesem Jahr mehr als 500 000 Mercedes-Fahrzeuge in China vom Band. Etwa drei Viertel seiner in China verkauften Autos produziert Daimler auch dort. Die Zahl der Importfahrzeuge fällt in diesem Jahr etwas kleiner aus als 2018, wofür Troska aber vor allem Modellwechsel verantwortlich macht. "Wir werden wieder mehr Importanteil haben", sagte er mit Blick auf das kommende Jahr.
Daimler-Aktie: Kursziel 36 Euro?
Zuletzt haben viele Analysten für die Daimler-Aktie den Daumen gesenkt. Darunter auch Goldman Sachs. Anlässlich der "Automotive Conference" der US-Investmentbank hat Analyst George Galliers die Aktie auf "Sell" belassen. Die Investoren seien offenbar immer noch sehr skeptisch hinsichtlich der Bemühungen der Autokonzerne um die Einhaltung der neuen CO2-Regularien in der EU, schrieb Galliers in einer Studie. Das Kursziel des Analysten für die Daimler-Aktie lautet 36 Euro.
Für die Autobauer werden die nächsten Jahre kein Zuckerschlecken. Hohe Investitionen in die Elektromobilität, Wasserstoff, neue Mobilitätsdienste ecetera werden die Gewinne auffressen. Neue Wettbewerber werden den Markt betreten und Daimler, BMW sowie Volkswagen das Leben schwermachen.
Was die deutschen Autobauer angeht, so ist Volkswagen nach Ansicht von DER AKTIONÄR am besten positioniert. Vorstand Herbert Diess hat in den letzten Monaten das Thema Elektromobilität extrem forciert.
Die Daimler-Aktie ist zuletzt unter die wichtige 200-Tage-Linie gerutscht, konnte das verlorene Terrain aber sofort wieder wettmachen. Aus technischer Sicht lautet der nächste Widerstand auf dem Weg nach oben 52,50 Euro. Sollte dieser genommen werden, ist der Weg frei bis 53,80 Euro. Voraussetzung dafür ist ein freundlicher Gesamtmarkt.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler