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Foto: Athitat-Shinagowin/shutterstock
15.06.2023 ‧ Max Gross

Crash bei US-Krankenversicherern: CVS Health, Humana & UnitedHealth gewaltig unter Druck

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CVS Health

US-Krankenversicherer gehörten ohnehin nicht zu den Gewinnern des bisherigen Börsenjahres. Nach Aussagen des Finanzchefs von Branchenprimus UnitedHealth auf einer Investorenkonzern brachen die Papiere gestern ein: Für die Zukunft sei mit höheren Kosten zu rechnen. Investoren gefiel das gar nicht und verkauften gleich die ganze Branche.

Eine der wichtigsten Kennzahlen für Krankenversicherer ist die sogenannte Medical Cost Ratio, kurz MCR. Darunter wird das Verhältnis aus eingenommenen Versicherungsprämien und Ausgaben für Krankenversicherungsleistungen verstanden. Je niedriger das Verhältnis ist, desto höher also die Profitabilität. In den USA liegt die gesetzliche Mindestgrenze für die MCR bei 80 Prozent. US-Krankenversicherer müssen also mindestens 80 Prozent der von ihnen eingenommenen Prämien für Krankenversicherungsleistungen verausgaben. Besonders profitabel wirtschaftenden Versicherern stehen die übrigen 20 Prozent für sonstige Ausgaben und vor allem als Gewinn zur Verfügung.

Auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie hatten viele Krankenversicherer mit stark steigenden Kosten zu kämpfen. Die MCR hat also zugenommen und die Profitabilität ist dementsprechend stark gesunken. Diese Entwicklung hatte sich mit dem Abebben der letzten Corona-Wellen wieder umgekehrt, sodass US-Krankenversicherer wieder äußerst profitabel wirtschaften konnten. UnitedHealth etwa wies im vergangenen Quartalsbericht eine MCR von 82,2 Prozent aus - das ist nahe der gesetzlichen Mindestgrenze und damit ein hervorragender Wert.

Auf einer Investorenkonferenz der Investmentbank Goldman Sachs lies John Rex, Finanzchef von UnitedHealth, nun aber aufhorchen: Er befürchtet, dass die Krankenversicherungsausgaben wieder steigen werden, vor allem aufgrund der wachsenden Zahl älterer Patientinnen und Patienten. Die mit 82,2 Prozent zuletzt hervorragende MCR soll demnach um 0,4 Prozentpunkte auf 82,6 Prozent steigen. Damit dürfte es für UnitedHealth schwer werden, die zuletzt angehobene Jahresprognose tatsächlich zu erreichen.

Die (selbst)kritischen Äußerungen verfehlten ihre Wirkung nicht. Einige der anwesenden Analysten senkten umgehend ihre Erwartungen für das Betriebsergebnis und revidierten ihre Gewinnerwartungen. Das führte zu einem Abverkauf der gesamten Branche: Die Papiere von Centene, CVS Health und UnitedHealth fielen zwischen sieben und acht Prozent. Besonders hart getroffen hat es die Aktionäre von Humana mit einem Minus von 11,2 Prozent. Seit Jahresbeginn notieren damit alle großen US-Krankenversicherer mit deutlicher Schwäche.

UnitedHealth ist laufende Empfehlung von DER AKTIONÄR. Investierte Anleger sitzen die jüngsten Verluste einfach aus, denn die langfristigen Aussichten des Branchenprimus dürften unangetastet bleiben, beachten aber den Stopp bei etwa 390 Dollar. Die übrigen Titel sind aus fundamentaler bzw. Bewertungsperspektive ebenfalls interessant, aufgrund ihrer anhaltenden Schwäche aktuell aber nur etwas für antizyklisch agierende Anleger. 

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: CVS Health.

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