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21.06.2023 ‧ Leon Müller

Covestro-Übernahme: Goldman Sachs sagt "mehr", Jefferies nicht

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Covestro

Covestro bleibt nach deutlichen Gewinnen am Vortag auch am Mittwoch im Fokus. Dienstag trieb ein Agenturbericht die Notierung auf den höchsten Stand seit März 2022. Der Ölkonzern Abu Dhabi National Oil (Adnoc) soll ein Auge auf den Kunststoffkonzern geworfen haben, sogar schon erste Gespräche geführt haben. Jetzt meldet sich Goldman Sachs zu Wort.

Adhoc soll einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg einen Preis "im mittleren 50-Euro-Bereich" je Aktie erwägen. Bei 55 Euro je Aktie ergäbe sich eine Bewertung von 10,6 Milliarden Euro. Zu wenig in den Augen von Goldman Sachs. Die US-Investmentbank hat als Reaktion auf die Meldung die Einstufung für Covestro auf "Buy" belassen. Den fairen Wert sieht Analysten Georgina Fraser aber nicht bei 55 Euro, sondern bei 64 Euro. Das vermeintliche Übernahmeinteresse von Adnoc zeige den strategischen Reiz des Kunststoffkonzerns, schreibt Fraser in der heute erschienen Studie.

Leisere Töne bei Jefferies

Kein Upside indes sieht derzeit das Analysehaus Jefferies hat Covestro. Obwohl man die Einschätzung auf "Buy" belassen hat, hat man auch das Kursziel nicht angerührt. Es lautet nach wie vor 46 Euro. Dort aber notierte die Aktie gestern bereits. Analyst Chris Counihan stellt einige Überlegungen hinsichtlich eines möglichen Interesses von Adhoc an. Er verweist darauf, dass Adnoc weltweit 150 Milliarden US-Dollar in Erdgas, Chemie und Erneuerbare Energien investieren wolle und sich unter anderem schon am österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV beteiligt habe. Covestro nehme bei den Vorprodukten MDI und TDI sowie bei Polykarbonaten Führungspositionen ein. Dazu gebe es aus wettbewerbsrechtlicher Sicht mit Blick auf die wichtigsten Produkte von Covestro keine Überschneidungen mit Adnoc.

Ob Covestro geschluckt wird oder nicht, ist derzeit noch völlig offen. Aber die Höhe des möglichen Kaufpreises verdeutlicht einmal mehr, dass die Covestro-Titel derzeit sehr günstig bewertet sind. Mutige können daher trotz des Risikos, dass die Übernahme scheitert, sowie der aktuellen Konjunktursorgen zugreifen. Der Stoppkurs sollte nun von 31,00 auf 34,00 Euro nachgezogen werden. 

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