Chemieaktien wie Covestro haben es an der Börse derzeit schwer. Die Sorgen davor, dass wegfallende Gaslieferungen aus Russland zu Produktionsstopps führen könnten, drücken auf die Kurse. Zudem belasten die jetzt schon deutlich gestiegenen Energiekosten. Dennoch sehen die Experten der Deutschen Bank und von Goldman Sachs große Chancen.
So hat etwa Deutsche Bank Research das Kursziel für die Covestro-Aktie von 74 auf 72 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Buy" belassen. Mit seiner Prognose für den operativen Gewinn liege er noch immer am unteren Rand der vom Unternehmen genannten Zielspanne, schrieb Analyst Tim Jones. Belastend für den Chemiekonzern wirkten vor allem die gestiegenen Energiepreise.
80 oder 38 Euro?
Zudem hat die US-Investmentbank Goldman Sachs die DAX-Titel beim unveränderten Kursziel von 80 Euro auf der "Conviction Buy List" belassen. Analystin Georgina Fraser passte ihre Schätzungen in einem am Freitag vorliegenden Ausblick auf die Quartalsbilanz des Kunststoffkonzerns an. Ihre Prognosen für das Gesamtjahr und bis 2024 blieben aber weitgehend unverändert. Insbesondere für 2023 hält sie die Gewinnerwartungen des Marktes für zu niedrig.
Allerdings gibt es auch warnende Stimmen. So befürchten etwa die Experten der Citigroup bei Covestro sinkende Kurse. So wurde das Kursziel für die DAX-Titel im Rahmen der letzten Studie der US-Großbank von 52 auf 38 Euro kräftig gesenkt. Das Anlagevotum lautet entsprechend weiterhin „Sell“.
Sollten russische Erdgaslieferungen nach Deutschland demnächst ausbleiben oder stark gekürzt werden, dürfte es mit der Covestro-Aktie kräftig bergab gehen. Gibt es hingegen keine Einschnitte, ist die Dividendenperle (aktuelle Rendite: 7,7 Prozent) viel zu günstig. Mutige können zugreifen. Der Stoppkurs sollte auf 34,00 Euro angehoben werden.
Mit Material von dpa-AFX