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BASF, Covestro & Co: Ein guter Kompromiss

BASF, Covestro & Co: Ein guter Kompromiss
Foto: BASF SE
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Thorsten Küfner 06.04.2022 Thorsten Küfner

Es wurde hart verhandelt, nun herrscht für Chemiekonzerne wie BASF oder Covestro Klarheit: In der ersten großen Flächentarifrunde 2022 gibt es für die Chemie- und Pharmaindustrie einen vorläufigen Teilabschluss. Die Gewerkschaft IG BCE und der Arbeitgeberverband BAVC einigten sich auf eine Einmalzahlung von 1.400 Euro je Beschäftigtem.

 Wegen des Ukraine-Kriegs und der stark gestiegenen Energiepreise sehen beide Seiten darin eine "Brückenlösung" bis Herbst. Die Gespräche wurden vorläufig ausgesetzt - im Oktober soll dann weiter verhandelt werden.

Die Einmalzahlung von 1400 Euro wird demnach spätestens im Mai fällig und fließt nicht dauerhaft in die Tariftabellen ein. In Unternehmen mit wirtschaftlichen Nöten kann die Zahlung auf 1000 Euro gekürzt werden. Auszubildende sollen laut der Angaben 500 Euro erhalten. Der Kompromiss gilt für 1900 Betriebe mit 580 000 Beschäftigten. Bis Oktober sollen die Entgelttabellen unverändert weiter gelten.

Zudem einigten sich IG BCE und BAVC darauf, die Zuschläge für regelmäßige und unregelmäßige Nachtschichten auf einheitlich 20 Prozent festzulegen. Bislang lagen diese bei 15 bzw. 20 Prozent. Die IG BCE hatte hier 25 Prozent gefordert. Darüber hinaus wollen Gewerkschaft und Arbeitgeber die Ausbildung in der Branche stärker fördern, mobile Arbeit tiefer untersuchen, Altersfreizeit flexibler gestalten und die betriebliche Altersvorsorge attraktiver machen.

Ursprünglich hatte die IG BCE einen Lohnzuwachs oberhalb der Inflation verlangt. Seither sind die Verbraucherpreise in Deutschland aber rasant geklettert, im März lag die Inflationsrate bei 7,3 Prozent. Der Krieg in der Ukraine sowie die stark gestiegenen Energiepreise treffen die Chemie- und Pharmabranche besonders. Zudem ist die Angst vor einem Stopp russischer Öl- und Gaslieferungen groß.

Covestro (WKN: 606214)

Der Teilabschluss ist ein guter Kompromiss für alle Beteiligten. Es bleibt indes dabei: Sollten russische Erdgaslieferungen nach Deutschland demnächst ausbleiben oder stark gekürzt werden, dürften die Kurse von BASF, Covestro & Co einknicken. Gibt es hingegen keine Einschnitte, sind die Aktien viel zu günstig.

BASF (WKN: BASF11)

Mit Material von dpa-AFX

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.

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