Die Chemiekonzerne Covestro, Evonik und Lanxess hoffen weiterhin auf Entlastungen bei den Strompreisen. Daher dürfte ihnen diese Meldung durchaus Mut machen: 16 Bundesländer fordern angesichts der gestiegenen Energiekosten geschlossen einen zeitlich befristeten "Brückenstrompreis" zur Entlastung energieintensiver Unternehmen.
Die Ministerpräsidenten und -präsidentinnen der Länder nahmen nach Angaben aus Länderkreisen am Donnerstag bei ihren Beratungen in Brüssel einstimmig eine "Brüsseler Erklärung an.
Die infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gestiegenen Energiekosten stellten ein akutes Hemmnis für die Erholung der Konjunktur und die Rückkehr der Industrieproduktion auf Vorkrisenniveau dar, heißt es in dem der dpa vorliegenden Beschluss. "Es muss daher den Mitgliedstaaten für einen Übergangszeitraum möglich sein, einen wettbewerbsfähigen Brückenstrompreis vor allem für energieintensive und im internationalen Wettbewerb stehende Unternehmen zu etablieren, bis bezahlbare erneuerbare Energien in hinreichendem Umfang zur Verfügung stehen."
Mit der einstimmigen Forderung erhöhen die Länder in der Frage eines staatlich subventionierten Industriestrompreises den Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Dieser hatte bisher eine klare Positionierung dazu vermieden und stattdessen zunächst eine Debatte über die Finanzierung gefordert.
Erleichterungen bei den Energiekosten würden den Chemiefirmen natürlich erheblich in die Karten spielen. Noch ist aber ungewiss, ob und in welcher Form ein Industriestrompreis oder eben ein Brückenstrompreis auch tatsächlich eingeführt wird. Die Aktie von Covestro bleibt innerhalb des Sektors nach wie vor der Favorit des AKTIONÄR. Wer auf das auch in Abu Dhabi begehrte Unternehmen setzen will, sollte die Position unverändert mit einem Stopp bei 37,00 Euro nach unten absichern. Wer die Anteilscheine von Evonik und Lanxess im Portfolio hat, beachtet die Stoppkurse bei 15,00 Euro beziehungsweise 22,00 Euro.
Mit Material von dpa-AFX