Covestro hält trotz deutlicher Einbußen im zweiten Quartal an den Jahreszielen fest. Die Leverkusener hatten ihren Ausblick wegen der Corona-Belastungen bereits im April gekappt und peilen seither 2020 einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 0,7 bis 1,2 Milliarden Euro an. Bei dem auch für die Dividende wichtigen freien operativen Mittelzufluss sollen es im besten Fall plus 300 Millionen Euro werden, im schlimmsten minus 200 Millionen Euro.
Bei dieser Kennziffer machte der Kunststoff-Spezialist im zweiten Quartal auch dank Kostensenkungen aber Fortschritte. Nach einem Minus von 55 Millionen Euro vor einem Jahr steht nun ein Plus von 24 Millionen Euro zu Buche, wie Covestro am Donnerstag in Leverkusen bei der Vorlage endgültiger Quartalszahlen mitteilte.
Rote Zahlen
Damit entwickelte sich der Mittelzufluss entgegengesetzt zu Umsatz und operativem Gewinn, die beiden wegen eines Nachfrageeinbruchs durch die Corona-Krise wie bereits bekannt deutlich gefallen waren. So sank der Umsatz im zweiten Quartal im Jahresvergleich um rund ein Drittel auf 2,16 Milliarden Euro. Das Ebitda brach um knapp 73 Prozent auf 125 Millionen Euro ein.
Unter dem Strich fiel ein Verlust von rund 52 Millionen Euro an, was allerdings etwas besser ist als Anfang Juni im Rahmen der Eckdaten mitgeteilt. Vor einem Jahr hatte hier allerdings noch ein Plus von 189 Millionen Euro gestanden.
Die Aktie von Covestro wird weiterhin sehr stark davon abhängig bleiben, ob die Weltwirtschaft wieder rasch in Fahrt kommt oder nicht. Rein charttechnisch betrachtet sieht es für den DAX-Titel aktuell gut aus. Trading-orientierte Anleger können daher mit einem Stopp bei 32,00 Euro auf den Sprung über das bisherige Corona-Hoch spekulieren. Die Favoriten des AKTIONÄR im Chemiesektor bleiben aber Evonik undBASF.