Gibt es endlich ein bevorstehendes konkretes Übernahmeangebot für die ehemalige Bayer-Kunststofftochter Covestro? Im nachbörslichen Handel legt das Papier des Chemie-Unternehmens um rund fünf Prozent zu. Laut Kreisen könnte die Abu Dhabi National Oil Company (kurz Adnoc) kurz vor einem 13 Milliarden Dollar schweren Deal stehen.
Das berichtet das Wall Street Journal (WSJ). Adnoc werde die Übernahme wahrscheinlich noch in dieser Woche bekannt geben, wenn nicht noch ein unerwartetes Problem auftauche, zitiert die Tageszeitung mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Gespräche würden seit mehr als einem Jahr andauern und wurden durch langwierige Verhandlungen über den Preis, den Schutz von Arbeitsplätzen für Covestro-Mitarbeiter und andere Fragen verlängert, so das WSJ weiter.
Mit der potenziellen Übernahme von Covestro würde sich Adnoc breiter aufstellen und einen wichtigen Schritt auf dem Weg in Richtung eines voll integrierten Energieunternehmen gehen. Die Bemühungen, Covestro ein attraktives Übernahmeangebot vorzulegen, scheinen sich nun doch auszuzahlen. Immer wieder gab es Berichte, wonach das im DAX notierte Chemie-Unternehmen mögliche Adnoc-Offerten als zu niedrig abgewiesen hat.
Auf der Handelsplattform Tradegate erreicht die Aktie von Covestro nach Xetra-Schluss zwischenzeitlich bei 57,80 Euro zwischenzeitlich ein frisches 52-Wochen-Hoch.
Ein Deal zwischen Adnoc und Covestro befindet sich laut dem stets gut informierten WSJ auf der Zielgeraden. Da sich der DAX-Wert in den zurückliegenden Monaten bereits peu à peu einem potenziell attraktiven Übernahmepreis angenähert hat, gibt es für Neueinsteiger wohl nicht mehr viel zu holen, wenn der Adnoc-Deal in dieser Größenordnung über die Bühne gehen sollte. Wer an Bord hingegen ist, bleibt in jedem Fall mit einem Stopp bei 48,00 Euro investiert.