Automobilzulieferer bekommen genauso den (Corona-)Druck zu spüren, unter dem die Autohersteller aufgrund eingebrochener Verkaufszahlen leiden. Hinzu kommt der viel zitierte Schwenk in die Elektro-Mobilität, der ebenfalls Arbeit - und damit Umsätze - bei den Lieferanten wegfallen lässt. Continental ist davon schwer getroffen. Als weitere Gegenmaßnahme - zusätzlich zum Sparkurs - setzen die Hannoveraner nun ein übergeordnetes personalwirtschaftliches Thema auf die Krisen-Agenda.
Konkret wolle Continental die Reduzierung der Arbeitszeit mit den Sozialpartnern besprechen. Bereichen , in denen dauerhaft wegen der Corona-Pandemie mit weniger Arbeit zu rechnen ist, sollen diskutiert werden, so Personalchefin Ariane Reinhart gegenüber dem Handelsblatt.
Der DAX-Konzern aus Hannover erhofft sich dem Bericht zufolge mehr unternehmerische Freiheit von der Arbeitszeitabsenkung im Gegensatz zur Kurzarbeit, die auf 24 Monate begrenzt und an strenge Bedingungen geknüpft ist. Die Mitarbeiter müssten aber Lohneinbußen proportional zur Absenkung der Arbeitszeit hinnehmen, heißt es. Continental-Chef Elmar Degenhart hatte jüngst für den Fall eines anhaltenden Nachfrageeinbruchs wegen der Coronakrise mit drastischen Folgen für die ganze Autobranche gerechnet und die Politik energisch aufgefordert, gegensteuern.
Dieser Forderung ist bisher regierungsseitig keine faktische Beachtung geschenkt worden. Vielmehr sieht das jüngst beschlossene Konjunkturpaket die Förderung von Elektroautos vor.
Die Lage ist ernst für den Automobilzulieferer, der von der Coronakrise mit voller Wucht getroffen wurde. Die eingeleiteten Sparmaßnahmen sind sicherlich der richtige Weg, und auch eine dauerhafte Reduzierung der Arbeitszeiten in bestimmten Bereichen ergibt Sinn. Dennoch belegen die aktuellen Überlegungen auch, wie tief der Automobilzulieferer derzeit im Krisenmodus steckt. Anleger bleiben besser außen vor.
(Mit Material von dpa-AFX)