Nach der Veröffentlichung des Geschäftsberichts ist das Papier des Autozulieferers Continental am Montag bis ans Ende des DAX gerutscht. Grund dafür sind aber nicht die Geschäftszahlen an sich. Vielmehr sorgen jetzt bekanntgewordene Ermittlungen der EU-Kommission gegen zwei Tochterunternehmen für Unruhe bei den Aktionären.
Laut Geschäftsbericht ließ die EU-Kommission bereits im September 2014 eine nicht näher genannte Tochter von Continental wegen möglicher Kartellverstöße durchsuchen. In einem weiteren Fall habe ein anderes Tochterunternehmen ein Auskunftsersuchen der Kommission erhalten. Ob und in welcher Höhe Continental oder den Tochterunternehmen nun Bußgelder drohen, ließ der Bericht offen. Ein Unternehmenssprecher wollte sich mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht äußern.
Empfindliche Strafen
Sollten sich die Vorwürfe erhärten und Continental oder ihren Töchtern kartellrechtswidriges Verhalten nachgewiesen werden, drohen empfindliche Geldstrafen. Je nach Schwere und Dauer der Verstöße kann die Europäische Kommission Bußgelder von bis zu zehn Prozent des Vorjahresumsatzes verhängen. Selbst für den Fall, dass die Kartellrechtsverletzung ausschließlich von einer Konzerntochter begangen wurde, kann die Muttergesellschaft dafür haftbar gemacht werden.
Ermittlungen belasten den Kurs
Wegen den jüngsten Vorwürfen gab der Kurs der Conti-Aktie am Montag nach, zwischenzeitlich rutschte das Papier sogar bis ans DAX-Ende. Zuvor ist das Papier sehr gut gelaufen, seit Jahresbeginn hat die Aktie ein Plus von über 30 Prozent verbucht. Nach der Vorab-Veröffentlichung der Geschäftszahlen Anfang März hat der Kurs noch einmal an Dynamik zugelegt und in der Vorwoche ein neues Allzeithoch markiert.
Nicht beirren lassen
Continental ist einer der Top-Werte im DAX. Die Zahlen für das Jahr 2014 waren positiv, auch für die Zukunft ist das Unternehmen gut aufgestellt. Mit dem Sprung über die 218-Euro-Marke hat das Papier auch charttechnisch ein neues Kaufsignal ausgelöst. Investierte Anleger lassen sich vom jüngsten Rücksetzer nicht verunsichern und bleiben dabei.
(Mit Material von dpa-AFX)