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Commerzbank und Deutsche Bank: Kleine Fische

Commerzbank und Deutsche Bank: Kleine Fische
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Thomas Bergmann 15.10.2018 Thomas Bergmann

Am Freitag hatten Citigroup, JPMorgan Chase und Wells Fargo ihre Ergebnisse zum abgelaufenen Geschäftsquartal präsentiert und die Märkte positiv überrascht. Und auch die Bank of America (BofA) weiß zu glänzen und stellt am Montagnachmittag eine saubere Bilanz vor. Angesichts der starken Zahlen dürften die Vorstände der deutschen Großbanken mit den Tränen kämpfen. Doch ganz abschreiben sollte man zumindest eine nicht.

Die BofA hat wie die anderen US-Großbanken von der US-Steuerreform, steigenden Zinsen und der guten Konjunktur in den USA profitiert. Der Nettogewinn stieg im dritten Quartal auf 7,2 Milliarden Dollar nach 4,96 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal. Vor Steuern verdiente das Institut neun Milliarden Dollar - so viel wie noch nie in einem Quartal in der Firmengeschichte. Grundlage für die starke Gewinnentwicklung war vor allem das Wachstum der ausgereichten Kredite, während der Anleihehandel schwächer ausfiel.

Im Vergleich dazu fallen die Profite der deutschen Branchengrößen geradezu mickrig aus. Die Commerzbank soll Schätzungen zufolge im abgelaufenen Quartal rund 350 Millionen Euro verdient haben. Bei Deutschlands Nummer 1 erwarten die Experten circa 850 Millionen Euro. Den beiden Geldhäusern muss man allerdings zugute halten, dass sie einem wesentlich schwierigeren Marktumfeld ausgesetzt sind.

Belastung der Negativzinsen

Ein Problem ist die Negativzins-Politik der EZB. Europäische Banken müssen jährlich schon rund 7,5 Milliarden Euro an Strafzinsen an die EZB entrichten, während die US-Notenbank noch nie welche erhoben und 2017 sogar rund 26 Milliarden Dollar an Zinsen auf Reserven gezahlt hat. Darüber hinaus werden die europäischen Banken zu Tode reguliert – in den USA geht der Trend hingegen in die andere Richtung.

Solange sich die Zinsen in Europa nicht bewegen, werden Commerzbank und Deutsche Bank auch nicht groß vom Fleck kommen. Die größere Chance auf ein Comeback haben noch die Gelben, bei denen im Falles eines Zinsanstiegs die Gewinne am stärksten wachsen dürften. Wer darauf setzt, muss aber Geduld mitbringen.

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