Ein schwaches Handelsgeschäft und hohe Wachstumsinvestitionen haben der Onlinebank Comdirect im ersten Quartal einen Gewinneinbruch eingebrockt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Konzernüberschuss um ein Drittel auf 14,4 Milliarden Euro gesunken. Vorstandschef Arno Walter und die Aktionäre zeigen sich aber dennoch zufrieden mit der Quartalbilanz.
Der Grund: Zwischen Januar und März ist Comdirect weiter kräftig gewachsen und hat 84.000 Netto-Neukunden gewonnen. CEO Walter sprach daher von einem der stärksten Quartale in der Unternehmensgeschichte – ein Erfolg, den er auf „smarte Produkte“ und „exzellente Services“ zurückführt. Dank dieses Ansturms im ersten Quartal kam die Direktbank in ihrem Kerngeschäft (B2C) Ende März auf 2,61 Millionen Kunden.
Die Zahl der Depots ist um 62.000 auf insgesamt 1,45 Millionen gestiegen, die Zahl der Girokonten um 52.000 auf 1,62 Millionen. Das betreute Kundenvermögen ist im ersten Quartal um knapp elf Prozent auf 68,7 Milliarden Euro gestiegen – was auf Nettomittelzuflüsse von 2,7 Milliarden Euro sowie positive Effekte durch Kursgewinne an den Börsen zurückzuführen sei.
Dass Vorsteuergewinn (18,1 Millionen Euro) und Konzernüberschuss (14,4 Millionen Euro) trotz des starken Kundenwachstums niedriger ausgefallen sind, begründet der Vorstand mit der niedrigen Handelsaktivität an den Börsen, hohen Investitionen und sehr hohen Vergleichswerten aus dem Vorjahresquartal.
Comdirect nach Zahlen stark, Commerzbank Favorit
Angesichts des kräftigen Wachstums sehen die Aktionäre den Gewinneinbruch gelassen. Die Aktie kann nach den Zahlen moderat zulegen. Favorit in der Branche ist für den AKTIONÄR aktuell jedoch die Commerzbank, die als größter Aktionär rund 82 Prozent der Comdirect-Anteile hält. Mutige Anleger setzen hier auf eine baldige Fortsetzung der charttechnischen Erholung.
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