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Commerzbank-Tochter Comdirect: Fetter Gewinnsprung im ersten Quartal

Commerzbank-Tochter Comdirect: Fetter Gewinnsprung im ersten Quartal
Foto: comdirect
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Nikolas Kessler 09.04.2020 Nikolas Kessler

Die Corona-Pandemie und all ihre Folgen sind für viele Unternehmen eine extreme Belastung. Comdirect kann im operativen Geschäft dagegen sogar von den Turbulenzen profitieren. Die Direktbank hat am Donnerstag per Adhoc-Meldung ein „außergewöhnlich hohes Q1 Ergebnis“ in Aussicht gestellt.

Demnach werde im ersten Quartal 2020 voraussichtlich einen Vorsteuergewinn von über 75 Millionen Euro erwartet. Das wäre mindestens sechsmal so viel wie im Vorjahreszeitraum (Q1/19: 12,5 Millionen Euro) und deutlich mehr als bislang von den Analysten erwartet.

Als Grund für den Gewinnsprung verweist das Unternehmen auf „einen deutlichen Anstieg des Provisionsüberschusses infolge der außergewöhnlich starken Marktvolatilität im ersten Quartal“. Während der Corona-Turbulenzen an den Börsen haben die Kunden also deutlich mehr gehandelt, der Verwaltungsaufwand sei indes nahezu stabil geblieben.

Bereits aus den Anfang April veröffentlichten Monatszahlen der Direktbank war einen deutlichen Anstieg der ausgeführten Orders hervorgegangen. Im Vergleich zum Vormonat ist deren Zahl im März um gute 64 Prozent auf rund 5,7 Millionen gestiegen.

Prognose „nur“ bestätigt

Trotz des erwarteten Gewinnsprungs im ersten Quartal verzichtet das Management vorerst allerdings auf eine Erhöhung der Jahresprognose – und verweist dabei auf die hohe Unsicherheit wegen der Coronakrise.

„Mit Blick auf die derzeitige makroökonomische Lage, deren wirtschaftliche Tragweite und ihre Auswirkungen auf das Unternehmen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht quantifizierbar sind, bleibt die zuletzt veröffentlichte Prognose für das Gesamtjahr 2020 in Höhe von 100 bis 120 Millionen Euro vor Steuern vorerst unverändert“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Gute Aussichten für die Commerzbank

Comdirect steht kurz vor der Komplettübernahme durch die Commerzbank. Über 90 Prozent der Anteile besitzt die Großbank bereits, die übrigen Minderheitsaktionäre sollen in den nächsten Monaten per Squeeze-out herausgedrängt werden. Entsprechend halten sich die Auswirkungen der positiven Meldung auf den Kurs der Comdirect-Aktie in Grenzen.

Auch der Commerzbank-Aktie liefert die Aussicht auf einen Gewinnsprung der Direktbank-Tochter zunächst keinen neuen Schwung: Nach kräftigem Auf und Ab in den vergangenen Tagen notiert sie am Donnerstagnachmittag rund eineinhalb Prozent tiefer. DER AKTIONÄR sieht auf dem aktuellen Niveau aber weiterhin gute Chancen auf einen Turnaround.

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.


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