Anleger der Commerzbank brauchen derzeit starke Nerven. Nach den enttäuschenden Zahlen vorgestern bleibt die Aktie unter Druck. Gestern Nachmittag wurde im Intraday-Handel ein neues Rekordtief von nur noch 2,86 Euro erreicht. Schuld sind auch negative Analystenkommentare.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für die Commerzbank nach Zahlen zwar auf "Neutral" mit einem Kursziel von 4,30 Euro belassen. Angesicht der Aussichten für das Geschäft und vor dem Hintergrund des schwierigen konjunkturellen Umfelds sei eine neutrale Haltung zudem angemessen, so Analyst Kian Abouhossein. Allerdings sind seine nackten Schätzungen ernüchternd: Für das Gesamtjahr rechnet er mit einer Milliarde Euro Verlust und die Risikovorsorge für faule Kredite könnte deutlich höher ausfallen, als der Vorstand erwartet.
Das Analysehaus Independent Research sieht die Aktie auf dem derzeitigen Niveau fast fair bewertet. Analyst Jan Lennertz hat das Kursziel nach Zahlen von 3,50 auf 2,80 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Verkaufen" belassen. Die Ergebnisse im ersten Quartal seien deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben, so Lennertz. Grund sei die wegen der aktuellen Marktlage gestiegene Risikovorsorge gewesen.
Aktuell hat die Aktie im vorbörslichen Handel bereits wieder den Sprung über die Marke von drei Euro geschafft und sich von den gestrigen Tiefs gelöst. Diese Marke sollte nun verteidigt werden. Bis sich das Chartbild wieder aufgehellt hat, drängt sich kein Neueinteig auf.
Wer bereits investiert ist, beachtet den Stopp bei 2,60 Euro.
Mit Material von dpa-AFX.
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