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Commerzbank: Neue Strategie - aber hilft das auch der Aktie?

Commerzbank: Neue Strategie - aber hilft das auch der Aktie?
Foto: Börsenmedien AG
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Andreas Deutsch 21.12.2015 Andreas Deutsch

Die Commerzbank sucht neue Wege, ihre Produkte künftig an den Mann zu bringen. Deutschlands Nummer 2 will Kundendaten künftig genauer nach Geschäftsmöglichkeiten durchforsten.


"Wir wollen unseren Kunden künftig passgenauere Angebote machen. Dazu müssen wir die Daten, die wir haben, besser nutzen", sagte der Bereichsvorstand für das Privatkundengeschäft, Michael Mandel, der dpa und der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX in Frankfurt. "Früher hatten wir Produkte und haben dazu die passenden Kunden gesucht. Das drehen wir jetzt um."

Wer sich als Kunde oder Interessent im Online-Angebot der Commerzbank umsieht und sich dort identifiziert, dem kann das Geldhaus künftig individuell gestaltete Seiten liefern - etwa weil sich jemand gerade für eine Baufinanzierung interessiert oder für eine Fondsanlage.

Dabei gehe es um Service, nicht um den gläsernen Kunden, versicherte Mandel: "Wir halten die Datenschutzbestimmungen sklavisch ein." Mandel betonte: "Wir sind keine amerikanische Datenkrake. Das werden wir auch nicht werden. Dass wir aber Daten, die wir haben, intelligenter nutzen, erwarten Kunden von uns."

Besser vernetzen will Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus zudem seine verschiedenen Kanäle - von der Filiale, über die Beratung am Telefon bis zu Internet und mobilen Services. "Ziel ist, dass es keine Prozess-Brüche mehr gibt und das möglichst alles digitalisiert ist", sagte Mandel. Dafür baut der DAX-Konzern eine sogenannte Cross-Channel-Plattform.

Bis dort alle Produkte integriert seien, werde es drei bis vier Jahre dauern. "Beginnen wollen wir 2016", sagte Mandel. "In einem ersten Schritt wollen wir die Zahl unserer Produkte auf rund 250 halbieren. Die Kunden werden das aber nicht merken, weil wir zum Teil Produktdubletten haben oder auch noch historische Angebote aus der Dresdner-Bank-Zeit."

Ergänzt werden soll das Angebot bei Konsumentenkrediten. Nach guten Erfahrungen mit der Vermittlung von Konkurrenzangeboten in der Baufinanzierung will die Commerzbank im nächsten Jahr eine solche offene Plattform auch für Ratenkredite schaffen. "Wir testen das gerade. Wenn das gut bei den Kunden ankommt, werden wir das bundesweit ausrollen", sagte Mandel.

Unterstützung bei neun Euro

Die neue Strategie überzeugt die Börse noch nicht recht – die Aktie notiert am Montagmorgen leicht im Minus. Investierte Anleger bleiben weiterhin wachsam, denn die Unterstützung bei neun Euro ist nur einen Katzensprung entfernt.

(Mit Material von dpa-AFX)

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