Am Ende war es dann doch ein gelungener Wochenauftakt. Nach der Schocknachricht vom Freitag - die Commerzbank schreibt Milliarden ab und muss mehr für Kreditausfälle zurücklegen - hat sich die Aktie wieder deutlich erholt. Dazu trugen auch das positive Branchenumfeld und verschiedene Analystenkommentare bei. DER AKTIONÄR erklärt, wie Anleger jetzt verfahren können.
Mit dem Sieg der Demokraten im US-Senat steigt auch an den Märkten die Laune. Ein Durchregieren des neuen US-Präsidenten Joe Biden ist nun möglich, Anleger rechnen mit noch stärker steigenden Staatsausgaben. Das führt dazu, dass die Renditen für amerikanische Staatsanleihen weiter steigen. Davon profitiert die Bankbranche und gestern auch die Commerzbank. Zudem werden mehrere Analysten optimistischer für die Aktie.
Pessimisten streichen die Segel
Die Experten des US-Analysehauses Keefe, Bruyette & Woods haben ihren Pessimismus für die Papiere aufgegeben. Sie sprechen der Commerzbank jetzt ein neutrales Votum mit "Market Perform" aus und haben das Kursziel leicht auf 5,72 Euro erhöht. Das liegt etwas über dem durchschnittlichen Kursziel aller 28 Analysten, die die Aktie laut Bloomberg covern. Davon würden 16 dabeibleiben und fünf verkaufen. Weitere fünf Experten raten aktuell zum Kauf.
Citigroup erhöht Kursziel
Dazu gehört auch Nicholas Herman von der Citigroup. Er hat seine Kaufempfehlung bestätigt und das Kursziel auf 6,30 Euro erhöht. Seine Begründung: Der Markt unterschätze die Kapitalstärke der Commerzbank. Die Bank habe mehr als genug Kapital, um steigende Kreditausfälle und potenziell hohe Restrukturierungsaufwendungen zu stemmen. Mit einer geschätzten harten Kernkapitalquote von 13,1 Prozent verbleibe Überschusskapital von geschätzt drei Milliarden Euro.
Die Aktie hat sich erstaunlich schnell von ihrem Rücksetzer am vergangenen Freitag erholt. Das Marktumfeld ist insgesamt durch und durch positiv, allerdings erkennen auch immer mehr Marktteilnehmer die Finanzstärke der Commerzbank. Bis zur Mindestvorgabe der EZB für die Kapitalausstattung bei knapp unter zehn Prozent beträgt der Puffer tatsächlich fast sechs Milliarden Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
Aktien von Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot.
Mit Material von dpa-AFX.