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Commerzbank: Experten würden alles verkaufen

Commerzbank: Experten würden alles verkaufen
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Fabian Strebin 08.01.2021 Fabian Strebin

Die Aktie der Commerzbank befindet sich wieder im Aufwind, charttechnisch macht die Entwicklung Hoffnung. Zum Jahresanfang hat mit Manfred Knof zudem endlich der neue CEO sein Amt angetreten. Ein großer Umbau seht dem Finanzinstitut bevor. Einige Analysten sind jedoch weniger positiv eingestellt. Gestern hagelte es gleich zwei Verkaufsempfehlungen.

Das Analysehaus Independent Research hat das Kursziel für die Aktie der Commerzbank von 3,80 auf 4,40 Euro angehoben, aber die Einstufung auf "Verkaufen" belassen. Die Corona-Pandemie habe 2020 erhebliche Auswirkungen auf die Bank gehabt, schrieb Analyst Jan Lennertz. Die coronabedingt getroffene Kreditrisikovorsorge sei ein wesentlicher Grund für die deutliche Verschlechterung des Risikoergebnisses in der Neunmonatsbilanz 2020. Die negativen Auswirkungen werden sich laut Lennertz fortsetzen, da die Pandemie und ihre Folgen 2021 in einer beträchtlichen Kreditausfallwelle münden dürften. Darauf sollte die Commerzbank jedoch mit ihrer Kreditrisikovorsorge ausreichend vorbereitet sein, so der Experte.

Kursziel erhöht

Auch das Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel für das Papier angehoben (von 3,90 auf 4,10 Euro), aber die Einstufung auf "Sell" belassen. Bei der Bank seien weitere Kostensenkungsprogramme zu erwarten, so Analyst Andreas Pläsier in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Die Kosten der Restrukturierung seien 2020 höher gewesen als gedacht. Insgesamt raten jedoch nur sechs von 26 Experten zum Verkauf, fünf würden hingegen nun zugreifen.

Ungewiss, wann die Pleitewelle kommt

Wie stark eine mögliche Kreditausfallwelle in Deutschland wird, lässt sich derzeit nicht abschätzen. Denn der Staat hält massiv dagegen. Zum Beispiel wird jetzt diskutiert, ob die Insolvenzantragspflicht in bestimmten Fällen bis Ende Januar verlängert werden könnte. Das fordert die SPD, nachdem die Regelung Anfang des Jahres eigentlich ausgelaufen ist. Zahlreiche staatliche Hilfsmaßnahmen sollen die Unternehmen zudem finanziell stützen. Die Commerzbank profitiert dadurch indirekt.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Trader und mutige Anleger können das aktuelle Sentiment bei der Commerzbank zum Einstieg nutzen. Mit dem Sprung über die Widerstandszone um 5,55 Euro wurde ein neues Kaufsignal generiert, der Bereich dient jetzt als Unterstützung. Die nächste größere Hürde liegt nun bei sechs Euro.


Am 11. Februar werden die Zahlen zum Gesamtjahr 2021 erwartet. Dann könnte Knof seine neue Strategie präsentieren.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.

Aktien von Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot.

Mit Material von dpa-AFX.

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