Während der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch wieder auf breiter Front Gewinne verzeichnet, bleibt die Aktie der Commerzbank schwach. Zu Konjunktursorgen und den Leitzinssenkungen in den USA gesellen sich auch noch Probleme beim laufenden Konzernumbau.
Konkret steht der geplante Verkauf der Beteiligung an der polnischen mBank vor dem Aus. Das zumindest berichtet die polnische Wirtschaftszeitung Puls Biznesu. Der Grund: Das erste Angebot der Bank Pekao habe nicht den Preisvorstellungen der Commerzbank entsprochen.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg habe neben Pekao nur noch der US-Investor Apollo Global Management ein unverbindliches Gebot für den rund 70-prozentigen mBank-Anteil der Commerzbank abgegeben.
Ende Februar hatte es bereits Meldungen gegeben, wonach der mBank-Verkauf wegen der jüngsten Kursverluste im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf Eis liege (DER AKTIONÄR berichtete). Commerzbank-Finanzchefin Bettina Orlopp hatte im Interview mit dem AKTIONÄR zuvor bestätigt, dass die Beteiligung nur dann verkauft werde, „wenn Preis und Transaktionsstruktur stimmen.“
Zur Finanzierung der laufenden Umstrukturierung und der neuen Strategie sind die Erlöse allerdings bereits eingeplant. Hier werden sich Vorstandschef Martin Zielke und sein Team nun nach Alternativen umsehen müssen.
Die Meldung setzt der Kurserholung bei der mBank-Aktie am Mittwoch ein jähes Ende: Nachdem sie am Vortag mit 8,3 Prozent den größten Tagesgewinn seit rund drei Jahren verzeichnet hat, geht es nun wieder um bis zu fünf Prozent abwärts.
Bei der Commerzbank ist den Anlegern ebenfalls nicht zum Feiern zumute – auch wenn der mBank-Verkauf von Anfang an umstritten war. Nach dem fast 30-prozentigen Rückschlag der vergangenen Tage geht es auch heute um rund 1,5 Prozent abwärts. Das Chartbild trübt sich damit weiter ein, der Rückfall in Richtung Allzeittief droht.
Die Turnaround-Spekulation des AKTIONÄR wurde durch den Kursrutsch ausgestoppt. Ein Wiedereinstieg drängt sich aktuell nicht auf.