Die Aktie der Commerzbank befand sich in der vergangenen Woche in Sippenhaft mit dem Gesamtmarkt und stürzte brutal ab. Heute steigt der Wert im freundlichen Umfeld wieder. Das dürfte nicht nur an der besseren Stimmung liegen.
Der schon länger bekannte Verkauf der Commerzbank-Sparte ComStage an die französische Bank Société Générale geht nun über die Bühne. Damit verkaufen die Deutschen ihren ETF-Anbieter wie geplant mit den Handelsbüchern, Mitarbeitern, Kundengeschäft und Teilen der IT. Im laufenden Jahr will die Commerzbank durch den Verkauf 200 Millionen Euro sparen. 520 Mitarbeiter wechseln die Seiten und bekommen ihr Gehalt bald aus Frankreich.
Ebenso wie der geplante Verkauf der polnischen mBank ist die Veräußerung von ComStage Teil der neuen Strategie, die sich aufs Kerngeschäft fokussiert. Die Erträge sollen steigen und die Kosten sinken. Im Laufe des Jahres will der Commerzbank-Vorstand weitere Details bekannt geben, wie die Kosten weiter gedrückt werden können.
Der Kurs ist mustergültig knapp über der Marke von fünf Euro abgeprallt. Bereits in der Vergangenheit zeigte sich, dass in diesem Bereich eine robuste Unterstützung verläuft. Nun liegt der nächste Widerstand bei 5,30 Euro, sofern die Aufwärtsbewegung weitergeht. Weitere Hürden liegen bei 5,,50 Euro (100-Tage-Linie) und bei 5,66 Euro (50-Tage-Linie).
Das Sentiment für Bankaktien hat sich mit der Ausbreitung des Coronovirus schlagartig eingetrübt. Je nach Verlauf drohen auch in Europa Kreditausfälle und Unternehmenspleiten. DER AKTIONÄR wartet daher vorerst ab.