Die Aktie der Commerzbank kann ihre Kursgewinne am Dienstag kurz vor Handelsschluss mehr als verdoppeln. Mit einem Plus von über drei Prozent zählte sie zu den größten Gewinnern im MDAX und bestätigte ihr jüngstes Kaufsignal. Grund dafür sind Meldungen über einen weiteren Übernahmeinteressenten.
Einem Bericht des Manager Magazins zufolge strebt der niederländische Rivale ING eine Übernahme der Commerzbank an. Demnach habe deren Vorstandschef Ralph Hamers die Bundesregierung und CoBa-Chef Zielke um die Aufnahme entsprechender Gespräche gebeten.
Der Commerzbank-CEO soll formalen Gesprächen über eine Fusion eine Absage erteilt haben und auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz gilt als Verfechter einer nationalen Lösung. Doch laut dem Bericht lockt die ING den Bund als Großaktionär mit umfangreichen Zugeständnissen. So soll Hamers sogar einen Umzug der ING-Zentrale von Amsterdam nach Frankfurt angeboten haben.
Durch das Übernahmeinteresse der ING wächst nun der Druck auf die laufenden Fusionsgespräche zwischen Commerzbank und Deutscher Bank. Dabei wird eigentlich in den kommenden Tagen eine Entscheidung erwartet – wenn es nach Zielke geht, sogar noch vor Ostern. Gleichzeitig befindet er sich in der komfortablen Position, nun einen Fusionspartner aussuchen zu können. Denn neben der ING hatte es zuvor bereits Meldungen gegeben, wonach auch die italienische Unicredit interessiert sei, falls die Gespräche mit der Deutschen Bank scheitern.
Trading-Wette läuft – Nachkaufchance für Mutige
Die Aktie der Commerzbank hat ihren Vorsprung am Dienstagnachmittag ausgebaut und ging letztlich über drei Prozent höher aus dem Handel. Mit dem Sprung über die 200-Tage-Linie hatte der Kurs zuvor bereits ein technisches Kaufsignal erzeugt. Dieses wurde nun bestätigt. Kurzfristig hat die Aktie zudem bereits die horizontale Widerstandszone im Bereich von 8,00 Euro getestet.
DER AKTIONÄR spekuliert bereits seit Anfang März mit einer Trading-Position auf dieses Szenario. Investierte Anleger lassen die Gewinne laufen, Neueinsteiger können das frische Kaufsignal zum Einstieg nutzen. Angesichts der Ungewissheit rund um eine mögliche Fusion ist jedoch mit erhöhter Volatilität zu rechnen.