Gestern hat Manfred Knof als CEO von Matin Zielke bei der Commerzbank das Zepter übernommen. Gleich zu Beginn stimmte er in einer internen Email die Mitarbeiter auf große Veränderungen ein. Auch im Vorstand baut der Neue um. Damit schafft er die Voraussetzungen für die Sanierung.
„Das wird kein bequemer Weg sein, und ohne Zweifel wird die Transformation, die wir brauchen, auch mit noch mehr harten Entscheidungen und weiteren Restrukturierungsmaßnahmen verbunden sein“, so Knof in einem Brief an die Mitarbeiter, aus dem das Handelsblatt zitiert. „Aber sie sind nötig, und je schneller wir damit beginnen, desto besser!“
Vorstand wird umgebaut
Knof habe in internen Gesprächen durchblicken lassen, dass er die bisherigen Pläne des Vorstands zum Abbau von 10.000 Stellen punktuell nachschärfen wolle. Das Ziel sei es die Commerzbank „nachhaltig profitabler zu machen“. „Nur wenn uns das gelingt, können wir unsere Zukunft selbst gestalten“, so der neue CEO in dem internen Schreiben. Die Umsetzung der Strategie ist mindestens so wichtig wie die neuen Maßnahmen. Daran scheiterte das Commerzbank-Management in den letzten Jahren wiederholt. Knof verändert nun einige Zuständigkeiten im Vorstand.
Mehr Macht für Knof
Sabine Schmittroth, die nach dem Abgang von Michael Mandel seit Ende September interimsmäßig die Privatkundensparte führt, soll dauerhaft dafür die Verantwortung behalten. Interessant ist zudem, dass die Finanzchefin Bettina Orlopp nun zusätzlich für Übernahmen und Fusionen zuständig ist. Um den Konzernumbau besser zu steuern übernimmt Knof von Jörg Hessenmüller die Zuständigkeiten für Strategie und Nachhaltigkeit und bündelt diese in einem neuen Exekutivbereich in seinem Ressort.
Insider erwarten, dass bereits am 10. Februar bei einer Aufsichtsratssitzung das neue Konzept für den Umbau vorgestellt wird. Knof selbst hat bekanntgegeben, dass er noch im ersten Quartal die Grundzüge seiner neuen Strategie veröffentlichen wolle.
Die Commerzbank-Aktie hat um den Jahreswechsel nachgegeben, aber markiert noch über der Marke von fünf Euro. Da charttechnische Signale aktuell ausbleiben, drängt sich kein Neueinstieg auf. Wer bereits investiert ist, bleibt aber dabei und beachtet den Stopp bei 4,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
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