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Commerzbank: Dieses Risiko bleibt

Commerzbank: Dieses Risiko bleibt
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Nikolas Kessler 26.09.2019 Nikolas Kessler

Zur Finanzierung ihres Umbaus erwägt die Commerzbank sogar einen Verkauf ihrer Mehrheitsbeteiligung an der polnischen Tochter M-Bank. Das ist umstritten, denn die Commerzbank würde einen Gewinnbringer verlieren – aber die Risiken womöglich behalten.

Bei einem Verkauf der M-Bank müsste die Commerzbank womöglich das Portfolio der Tochter mit Hypotheken in Schweizer Franken behalten – und das hat es in sich: Wegen der niedrigen Zinsen in der Schweiz hatten viele Polen einst Kredite in Franken aufgenommen.

Nachdem der polnische Zloty gegenüber dem Franken stark an Wert verloren hat, will die Regierung die Banken nun zum Umtausch der Darlehen in Zloty-Darlehen zwingen, meldete die Nachrichtenagentur Reuters. Bei der M-Bank summiere sich das Volumen solcher Kredite auf rund 3,7 Milliarden Franken (3,4 Milliarden Euro).

Es sei selbstverständlich, dass eine Bank, die Polen verlassen wolle, sich um die Absicherung der Darlehen als auch um die Rechtssicherheit der Kreditnehmer kümmere, erklärte der Chef der Marktregulierungsbehörde KNF, Jacek Jastrzebski, gegenüber der Nachrichtenagentur.

Die M-Bank ist an der Börse in Warschau gelistet und aktuell mit umgerechnet rund 3,3 Milliarden Euro bewertet. Der rund 69-prozentige Anteil der Commerzbank wäre somit über zwei Milliarden Euro wert. Die Commerzbank könnte den Verkaufserlös für den geplanten Umbau gut gebrauchen, würde damit allerdings auch einen der wenigen Gewinnbringer verlieren.

Neue Strategie und neue Finanzchefin am Freitag?

Vorstand und Aufsichtsrat beraten am heutigen Donnerstag weiter über die strategische Ausrichtung der Großbank. Am Freitag ab neun Uhr werden Vorstandschef Martin Zielke und Finanzvorstand Stephan Engels die Ergebnisse im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgeben.

Womöglich wird dabei auch schon Engels‘ Nachfolge verkündet. Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) soll Bettina Orlopp, im Vorstand bislang für die Bereiche Personal und Recht verantwortlich, intern bereits als neue Finanzchefin feststehen.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Der Entwurf für die neue Strategie „Commerzbank 5.0“ ist bei Anlegern und Analysten bislang nicht gut angekommen. Spannend wird nun, welche konkreten Maßnahmen das Top-Management tatsächlich beschließt und verkündet. DER AKTIONÄR bleibt aber bei seiner skeptischen Haltung gegenüber der Commerzbank-Aktie.

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